Gewusste
Wahrheit versus tatsächliche Gotterfahrung
Liebe Freundin, lieber Freund,
ich existiere genauso in der Welt wie jeder andere; jedoch bin ich nicht von dieser Welt. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Wovon spricht der Meister hier?
Die einzige Existenz ist das, was wir Gott genannt haben (und bitte lasst uns, während wir die Worte der Wahrheit vernehmen, sie wortwörtlicher nehmen, als je zuvor). Es gibt nur eine Existenz. Wir haben sie Gott, Spirit, Wahrheit, Unendlichkeit, Allgegenwart, Allwissenheit, All-Wirken, Nicht-Körperhaftigkeit, Liebe, Leben oder Präsenz genannt. Es spielt keine Rolle, welchen Namen wir ihr geben. Alle Bezeichnungen sind – für sich selbst genommen – falsch, denn das, was ist, ist gänzlich unbennenbar. Das, was ist, ist nur erfahrbar, aber niemals benennbar.
Alles ist die eine, ewige, unveränderliche Existenz. Wenn wir jedoch auch nur eine Annahme (einen Glauben) über sie haben, verursachen wir den Eindruck der Trennung von dem, was Existenz selbst ist und leiden dann darunter.
Wir sind natürlich in eine Unzahl von Annahmen hineingeboren worden. Es gibt jedoch eine Grundannahme, und zwar, dass wir, unser Universum und alles darin – die unendliche Vielzahl an Menschen, Dingen, Orten, Umständen und Aktivitäten in unserer Existenz – von Gott verschieden, getrennt von Gott und geringer als Gott selbst sind.
Das ist die Grundannahme. Und da jede Annahme ein Gegenteil hat, beschert uns diese Grundannahme die Erfahrung eines Universums von Gegensatzpaaren.
Hierauf bezieht sich der Meister, wenn er sagt: „Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Mt. 10,34). Ich bin nicht hier, um den Gegensatzpaaren Frieden zu bringen. Es gibt keine Wahrheit in irgendeiner Annahme, in irgendetwas, das mit einem Gegensatz einhergeht. Es gibt nur eine Wahrheit und diese ist Gott selbst. Daher bringe ich das Schwert zu den Gegensatzpaaren. Ich zerstöre die Annahmen, zerstöre den Teufel. Das bedeutet, ich zeige auf, dass der Glaube an die Verschiedenheit und Trennung von Gott, der Glaube an etwas, das geringer als Gott ist, überhaupt keine Macht, keine Präsenz, keine Form und kein Wesen besitzt, denn einzig Gott ist. Einzig Gott ist Wesen, Präsenz, Macht, Form und so weiter. Ich bin gekommen, das Schwert zu ergreifen, Glaube abzutrennen und seine Nichtexistenz zu beweisen.
Indem ich das tue, werde ich dir die Wahrheit aufzeigen. Ich werde dir zeigen, was wahrhaftiges Dasein ist, dein wahrhaftiges Sein, hier und jetzt. Ich werde dir zeigen, was wahrhaftiger Geist, wahrhaftiger Körper ist, was wahrhaftige Dinge und Umstände sind – hier und jetzt, nicht in irgendeiner idealen Zukunft, sondern als die eine Wirklichkeit, hier und jetzt. Komm zu mir – ich werde es dir zeigen.
Ich werde dir zeigen, was diese Welt hier und jetzt ist. Sie ist der Himmel. Sie hat nicht einen einzigen Gegensatz in sich. Sie ist und hat einzig Gott als sich. Dein Bewusstsein ist das; du bist das; deine Welt ist das. Jeder Mensch, jedes Ding und jeder Umstand in deiner Welt ist dieses Eine, hier und jetzt – nicht in einer spirituell erwachten Zukunft, nicht als Potential, sondern hier, jetzt, in diesem Moment. Gott existiert einzig jetzt, in diesem Moment, dem ewigen Jetzt.
Ich bin „derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit!“ (Heb. 13,8)
Ich bin Gott. Ich bin Wahrheit und Ich bin die Sichtbarkeit und Spürbarkeit von allem, das Ich bin.
Ich, Ich, dein Ich, dein Bewusstsein ist Gott, ist Wahrheit und hat, sieht und erfährt einzig Wahrheit, denn es gibt nichts anderes.
Nun, als der Meister seine letztendliche Realisation hatte, teilte er uns mit, dass seine Gebote, das Gesetz, welches er uns gegeben hat, jedes vorherige Gesetz oder Gebot ablöst und transzendiert. Mit wenigen Worten gab er uns die zwei Gebote, welche die alten hebräischen Gesetze gänzlich ersetzen. „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: … Ich aber sage euch: ...“ (Mt. 5,21 ff.).
Wir werden uns die Gebote, die uns der Meister gegeben hat, gründlich anschauen und sie mit ins tägliche Leben nehmen. Sodann werden wir die reichlichen Früchte erblicken, die sie hervorbringen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass wenn wir glauben, es gäbe Gesetze der Alten, die wir befolgen können oder sollten, wir uns damit vom geraden und engen Weg entfernen, den der Meister uns als den einen Weg der Gotterfahrung aufgezeigt hat. Und wenn dem so ist, sind wir einer der vielen, die ihn nicht gehen. „Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.“ (Mt. 7,14)
Es ist in jedem Zeitalter wahrhaft selten, ein Individuum auf der Erde anzutreffen, das wirklich nach dem Gesetz oder Gebot Christi lebt. Es ist sehr selten. Diejenigen, die das tun sind die Präsenz Gottes auf der Erde.
Wo immer sie sind, ist Freiheit, Glück, Leben, Liebe, Frieden und Freude. Lasst uns unter diesen wenigen sein, die als Mein Universum leben, und nicht in einem geglaubten Universum von Gegensatzpaaren, unter deren Einfluss wir uns abmühen müssen, um zu überleben.
Wie erkennst du, dass du auf dem geraden und engen Pfad bist? An deiner Reaktion auf die Welt, an deiner Reaktion auf die Erscheinung der Gegensatzpaare und deren Suggestion von Wirklichkeit. Wie reagierst du auf Schlechtes und wie auf Gutes? Bist du durch das Gute dieser Welt immer noch erleichtert und von ihm begeistert und schützt du dich noch immer vor dem Schlechten? Fürchtest du dich vor dem Schlechten der Welt und vor dem, was dich zu bedrohen scheint? Mir ist es so ergangen. Ich habe sieben Jahre lang mit einer solch tiefen, tiefen Angst gelebt. Ich zitterte vor Angst, wenn ich ins Bett ging und versuchte etwas Schlaf zu finden. Und ich zitterte vor Angst, wenn ich aufwachte. Als ich begann zur Wahrheit zu erwachen, bemerkte ich als erstes Zeichen, dass die Angst abnahm. Den meisten Menschen geht es so. Die Angst nimmt ab und die Reaktion auf die Welt, auf das Gute und Schlechte, verringert sich.
In über zehn Jahren des Miracle Self ist etwas sehr offensichtlich geworden: Wir als spirituelle Schüler oder Anhänger oder als Erwachte sind meist mit dem Wortlaut der Wahrheit (Engl. letter of truth, früher mit „Buchstabe der Wahrheit“ übersetzt, Anm. d. Übers.) sehr vertraut. Wir verstehen was Gott ist, was Meditation ist; wir verstehen was die Suche nach Gott bedeutet und auch was es bedeutet, empfänglich in Gott zu ruhen.
Damit gibt es kaum ein Problem. Wir können ein jedes Buch von Joel lesen und fühlen sehr schnell die Erleichterung, das Licht und den Frieden, während wir den Wortlaut der Wahrheit in uns aufnehmen. Es erfasst uns eine Ruhe. Wir können sogar in Stille und Empfänglichkeit sitzen, in dem Gewahrsein, dass Gott das Einzige, die Wahrheit des Seins, das individuelle Dasein und die Wahrheit der Welt ist. Wir haben die schönsten, wunderbarsten, friedvollsten und sogar glückselige Meditationen.
Ich habe dies bei Miracle-Self-Schülern 10 Jahre lang beobachtet. Auch in anderen Lehren können wir beobachten, wie Schüler in tiefem, glückseligem Frieden sitzen und dennoch mit den gleichen Ängsten, Schmerzen, Mängeln, Einschränkungen, Krankheiten, mit der gleichen Morallosigkeit und Ungerechtigkeit kämpfen, wie der Rest der Menschheit.
Was fehlt hier? Was im Wesentlichen fehlt – so weit wie ich es erkennen kann (und ich weiß, dass Joel es auch so gesehen hat) – ist das Verstehen, das Joel die „Natur von Irrtum“ genannt hat. Ich habe diese Formulierung nie gemocht, weswegen wir im Miracle Self nicht davon gehört haben. Wir nennen es die Natur (die Wahrheit) von Form oder von Erfahrung, von Leben, der Welt, des Objekthaften. Es ist jedoch das Gleiche – „die Natur von Irrtum“.
Was ist diese Welt?
Was ist diese Welt? Warum erscheint die Welt so, wie sie erscheint? Warum scheinen wir menschliche Wesen mit einem mentalen Geist und einem physischen Körper zu sein, die in einer materiellen Welt leben?
Wir verstehen die Natur von Objekthaftigkeit oder von Form nicht tief genug. Dies ist der Grund dafür, das viele tausende, selbst langjährige spirituelle Schüler immer noch danach streben, in Meinem Universum (frei von den Gegensatzpaaren) zu leben, dies aber nicht erreicht haben. Das Streben danach dauert so lange an, bis die Natur dessen, was als körperhaft erscheint (jedoch zu einhundert Prozent nicht-körperhaft ist) verstanden und gelebt wird.
Nebenbei erwähnt: Die „Natur von Irrtum“ – so glaubte ich (und lasst mich hier über meine eigene Verwirrung hinsichtlich dieses Begriffs sprechen, sowie über die Verwirrung der Schüler, die ich beobachtet habe) – würde die Natur des Schlechten meinen, was natürlich nicht wahr ist. Die Natur von Irrtum ist die Natur des Glaubens an beides, an das Gute wie auch an das Schlechte. Joel hat ausgiebig darüber gesprochen. Beides, das Gute und das Schlechte, sind in sich selbst irrtümliche Erfahrungen.
In Wahrheit, in Meinem Reich, gibt es keine Gegensätze. Gut versus schlecht existiert nicht. Einzig Gott existiert. In Wahrheit sind wir nicht daran interessiert, das Schlechte mit seinem Gegenteil, dem Guten, zu ersetzen. Wir sind nicht daran interessiert, einen kranken Leib mit einem gesunden zu ersetzen. Ebenso wollen wir nicht Hass mit Liebe, Mangel und Beschränkung mit Wohlstand und Reichtum, Hunger mit Nahrung oder Obdachlosigkeit mit einem Zuhause ersetzen, denn dies sind alles Gegensatzpaare. In Meinem Reich jedoch existiert weder Gutes noch Schlechtes, denn einzig Gott ist. Alles ist Gott – grenzenlos und bedingungslos, das bereits vorhandene Gute, welches kein Gegenteil hat.
Die Natur von Irrtum kann als die Natur von Glaube (der falschen Annahmen, d. Übers.) interpretiert werden. Sobald wir verstehen, was Form ist, und sobald wir die Natur von Glaube zusammen mit der Natur Gottes verstehen, sind wir frei in Gott. Glaube kann in uns nicht länger existieren. Wir sind frei davon, uns als ein persönliches Selbst anzunehmen, frei vom Glauben an einen mentalen Geist, einen physischen Körper und eine materielle Welt. Die objekthafte Erfahrung ohne Glauben ist – in sich selbst – unschuldig und machtlos und wird als wahr, als Gott und als uneingeschränkt bezeugt.
Gott ist Geist ist Form
In den „The 7 Spiritual Steps To Solving Any Problem“1, wurde uns eine wunderbar klare Botschaft über die Natur von Form gegeben: Gott ist Geist, welcher wiederum Form ist.
Gott ist alles, daher ist Geist (Spirit), Gott – nicht der menschliche Eindruck von Geist, nicht der mentale Geist, sondern der wahre Geist, welcher Gott ist. Wenn Gott alles ist, muss Geist Gott sein, und dem ist auch so. Und Geist ist selbst Form. Form existiert nicht außerhalb, getrennt oder verschieden von uns. Die Welt, das Universum, existiert nicht außerhalb von dir. Der Körper existiert nicht außerhalb von dir. Gedanken, einschließlich der Gedanken der gegenwärtig 7,6 Milliarden Menschen, existieren nicht außerhalb von dir. Das gesamte Universum existiert in dir und als du. Und was bist du? Individuelles Gott-Sein oder Ich oder Bewusstsein.
Auf unserem gegenwärtigen Grad des „menschlichen“ Gewahrseins – „einer der vielen Wohnungen in des Vaters Haus“ (Joh. 14,2) – ist der Geist objekthaft. Daher haben wir die Erfahrung eines objekthaft geformten Lebens: Zeit und Raum, Ursache und Wirkung, sowie fünf Sinne (Hören, Sehen, Riechen, Tasten und Schmecken). Da der Geist objekthaft ist, denken wir objekthaft. Dies ist einfach unser Sinneseindruck des Einsseins, wie er auf unserem gegenwärtigen, objekthaften Grad des Gewahrseins erfahren wird. Obwohl dies so ist, wandelt der Geist Gott nicht zu etwas, was Gott nicht ist. Geist kann Einssein nicht in Zweisein oder in Vielheit verwandeln. Alles ist Gott. Alles bleibt stets die Natur, die Eigenschaft, die Form und die Präsenz Gottes, denn es gibt nichts anderes als Gott, wie auch immer wir es erfahren.
Schau in dein Zimmer und erkenne, dass, obwohl du das Zimmer objekthaft erfährst – also aus Raum, Distanz, Formen, Farben und Materialien bestehend – nichts davon wirklich objekthaft ist. Nichts enthält eine tatsächliche Distanz, nichts ist endlich, getrennt oder verschieden; alles ist eines, alles ist tatsächlich Gott – nicht als Potential, sondern tatsächlich.
Da du dies erkennst, beginnst du zu verstehen, warum der Meister uns sagen konnte: „Ich bin in dieser Welt, aber nicht von ihr.“ Höre ihn sagen: „Ich bin mit dir in dem gleichen Zimmer. Ich sehe das gleiche Zimmer. Ich kann mit dir von einer Ecke zur anderen gehen. Ich kann mit dir auf dem Sofa sitzen. Ich kann mit dir hinein- und hinausgehen. Ich erfahre das gleiche Zimmer. Jedoch bin ich nicht „von“ diesem materiellen Zimmer. Ich weiß und lebe und bin Gott-Wahrnehmung, Ich. Und gleiches gilt für dich, wenn du um die Wahrheit weißt und sie lebst.“
Alles ist Gott oder Ich. Daher bist du Ich, dieses Zimmer ist Ich und alles, was es beinhaltet, ist Ich.
Ich lebe und bewege mich und habe mein Sein in und als Gott (vgl. Ap.17,28); und Gott lebt und bewegt und hat sein Sein in dir und als du.
Was erfährt Gott als diese Erfahrung, die wir unser Zimmer nennen? Gott erfährt das einzige, das in Wahrheit erfahren werden kann, nämlich Gott selbst.
Ihr seid Götter (vgl. Joh. 10,34).
Du bist unbegrenzt. Deine Sinne sind unbegrenzt und nehmen nur Unbegrenztheit wahr.
Du bist Allgegenwart. Deine Sinne sind und nehmen nur Allgegenwart wahr.
Schau wieder in dein Zimmer und erkenne, dass du – trotz Glaube und Erscheinung – unendliche Formation wahrnimmst. Du nimmst Allgegenwart selbst wahr. Das Ganze Gottes ist an und als jeder Punkt deines Gewahrsein gleichzeitig gegenwärtig – als jenes, dessen du dir gewahr bist.
Schaue auf irgendein Objekt in deinem Zimmer. Erkenne, dass du das Ganze Gottes betrachtest, welches den Sinnen als ein Objekt erscheint. Das Ganze der Schöpfung ist genau das, was du bist und was du wahrnimmst – nicht als Potential, sondern als die Hier-und-jetzt-Wirklichkeit. Gott ist kein Potential; Gott ist. Und weil Gott alles und unteilbar ist, ist alles unteilbare Unendlichkeit und Allgegenwart.
Gott ist die Allgegenwart seiner Selbst. Das Ganze Gottes existiert an jedem Punkt der Unendlichkeit zur gleichen Zeit. Daher können wir jeden Platz, jedes Objekt und jede Person betrachten und erkennen, dass wir wortwörtlich die Gesamtheit Gottes als das bezeugen, was sich unseren Sinnen präsentiert.
Wenn ich dich sehe, habe ich kein menschliches Wesen in meiner Wahrnehmung. Glaube wird versuchen, mich von deinem Menschsein zu überzeugen. Jedoch bin ich nicht an Glaube interessiert. Ich bin in der Welt, aber nicht von ihr. Wenn ich einen Brief, eine E-Mail oder einen Anruf von dir erhalte, ist es Gott der mir in deiner Form begegnet. Gemäß der Erscheinung sieht es aus wie du, es klingt wie du, es lässt sich als du definieren. Nichtsdestotrotz ist es nicht das Du, von dem du geglaubt hast, dass du es bist. Deine Wirklichkeit ist nicht menschlich. Das einzige Dasein, der einzige Geist, der einzige Körper ist Gott. Daher ist das einzige Wesen, das mir als du begegnet, Gott-Wesen.
Wenn ich diesen Wortlaut der Wahrheit kenne und dennoch dem Glauben verfalle, dass du – statt ein freies, erfülltes Gott-Wesen zu sein – einer Heilung bedarfst, dass du krank oder verletzt bist, dass du traurig bist, dass du obdachlos bist oder Hunger leidest, dann habe ich augenblicklich zwei – Gott und einen Menschen, der unvollständig ist und leidet. Ich habe augenblicklich ein geteiltes Bewusstsein. Mit anderen Worten, ich kenne oder anerkenne die Natur der Form nicht, welche gänzlich Gott als objekthafte Wahrnehmung ist. Ich bin Glaube verfallen. Ich anerkenne nicht die Wahrheit, dass einzig Gott ist, innen wie außen.
Erinnere dich, das einzige, das dir jemals begegnet, ist Gott, denn es gibt nichts anderes als Gott. Das einzige, das uns je begegnet, ist das Nicht-Körperhafte oder Spirit, nicht als ein göttliches Potential, das irgendwie als Wahrheit hervortreten kann, sondern als wortwörtliches Sein, als Form, als Betrag, als Platz. Das einzige Sein, der einzige Körper, das einzige Objekt, der einzige Betrag, der einzige Platz und der einzige Umstand, der uns begegnet, ist Gott.
Glaube wird mit eindrucksvollen Bilder suggerieren, dass mit dir etwas verkehrt ist, und dass du in einem oder mehreren Bereichen des Lebens Hilfe benötigst. Erinnere dich jedoch: „Ich bin in der Welt, aber nicht von ihr.“ Du bist ein Gott, ob du dir dessen gewahr bist oder nicht. „Einer mit Gott ist immer die Mehrheit“ (Martin Luther) – wenn ich deine Wahrheit kenne und mit dieser einen Wahrheit lebe, wenn ich Glaube und seine Suggestion von Krankheit, Verletzung, von Mangel an irgendeiner Form des Guten ablehne, wenn ich die Suggestion ablehne, dass du ein Mensch statt ein Gott bist, dass du in dir ein göttliches Potential birgst, dieses jedoch noch nicht „im Außen“ sichtbar ist – „Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil!“ (Joh. 7,24) – und in Gott ruhe, so werde ich dich schnell, so wie du bist, zum Vorschein bringen und die sogenannte „Heilung“ hat stattgefunden.
Meine Erfahrung der Präsenz Gottes löst das Dunkle des Glaubens für uns beide – und du bist befreit.
„Wer mich sieht“ – wenn ihr diesen Menschen seht, wenn ihr diesen leiblichen Körper seht, „der sieht den, der mich gesandt hat“ (Joh. 12,45) – der sieht den Vater, der genau diese Präsenz ist. Warum? Weil Gott alles ist und daher alle Personen und Dinge, die sich in unserem Bewusstsein befinden, das eine Bewusstsein sind, welches Gott ist. Jesus teilt mit uns eine universelle Wahrheit.
Wenn ihr mich, Paul, seht, dann seht ihr Gott – nicht weil Paul Gott sein kann, sondern weil „Paul“ in sich selbst nichts ist, sondern lediglich eine begriffliche Wahrnehmung des Daseins (engl. concept, Anm. d. Übers.). Schau durch die Vorstellung hindurch und du siehst Gott, denn Gott ist das einzige Sein, und daher das einzige Sein, welches du erfahren kannst.
Wenn es so erscheint, als ob etwas mit mir verkehrt ist, so ist diese Erscheinung falsch. Ich rufe dich vielleicht an und sage: „Hilfe ich habe Krebs, oder ich habe ein gebrochenes Bein, oder ich habe Migräne oder ich bin traurig, ich bin obdachlos, ich habe keinen einzigen Cent mehr“ – was auch immer das Bild sein mag. Wenn du die Behauptung ignorieren kannst und die eine Wahrheit aufrechterhältst, dass das einzige Bild und das einzige Wesen, das dir begegnen kann (mit allem seiner Erfahrung), trotz aller Erscheinung, Gott ist – so vermeidest du den Fehler, etwas auf der Ebene der Erscheinung zu unternehmen. Du unternimmst auch spirituell nichts und erkennst stattdessen, dass das Ich von dir, das Ich von mir ist, welches Gott-Ich ist. Ich nimmt sich selbst wahr; Gott nimmt Gott wahr, welcher auf ewig ganz und vollständig ist.
Das Ich von dir, welches mich wahrnimmt, ist Gott, der sich selbst wahrnimmt und in der sinnlichen Wahrnehmung als „du“ nimmst „mich“ wahr erscheint. Jedoch ist dein Ich das Ganze Gottes, welches mein Ich, das ebenfalls das Ganze Gottes ist, wahrnimmt. Verrate mir nun, wo hier ein Problem existiert? Es gibt keines.
Dein Ich ist der Geist (Spirit) und die Wahrheit von dir und mein Ich ist der Geist und die Wahrheit von mir – und dies ist Gott als Alles-von-allem. Das Ich von uns ist und sieht sich selbst als universelles Alles. Das Ich von uns hat alles, was es als universelles Alles ist. Mit anderen Worten: Alles, was wahrgenommen wird, ist sichtbarer und spürbarer Gott, das Gute. Solange „wir“ nicht im Weg stehen und unsere Wahrnehmung mit Glaube füllen, ist, sieht und erfährt Ich alles, was es universell „für uns“ ist. Alles was du tun musst, ist das Fenster Gottes zu sein, welches die eine Wahrheit kennt, empfänglich in dieser einen Wahrheit ruht und Gott selbst, sich selbst für dich als der Mensch, der sich dir darstellt, offenbaren lässt. Sodann steht dir eine kraftvolle, schnelle Heilung zur Verfügung; die Bilder vor deinen Augen verändern sich, um das wahrhaftige Wesen zu offenbaren – in diesem Fall mich, mein Körper und meine Welt.
Wenn du dich jedoch von der Erscheinung täuschen lässt und versucht bist, etwas zu tun, um mir zu helfen, dann erschaffst du in eben diesem Moment in deinem Bewusstsein Trennung. In einem geteilten Bewusstsein ist Gott weder für dich noch für mich, der dich um Hilfe bat, zugegen. Gott ist alles; Gott ist überall in deinem Bewusstsein sichtbar und spürbar, innen und außen. Wenn du aber dein Bewusstsein spaltest, kannst du Gott nicht sehen und nicht als offenbart und wirklich haben, obwohl Gott alles ist, was du bist und wahrnimmst. Es bedarf der Kenntnis dieser Wahrheit. Und dann musst du Gott für dich sehen lassen, um Gott als wirklich, sichtbar und spürbar offenbar werden zu lassen.
Wenn wir ein gespaltenes Bewusstsein haben, ist Gott für dich oder mich nicht zugegen. Im gespaltenen Bewusstsein müssen wir unser Bestes geben, um uns gegenseitig auf der Ebene des Problems zu helfen, denn Gott kann nicht helfen. Durch ein geteiltes Bewusstsein kann Gott nicht zum Vorschein kommen.
Unter den Nag-Hammadi-Schriften gibt es den Text „Das Verständnis unserer großen Kraft“. Er beschreibt die Natur von Form in wunderschöner Weise:
„Wer auch immer die große Kraft kennt, wird errettet.“
„Und wer unsere große Kraft erkennen wird, wird unsichtbar werden.“
Dies meint unsere Unsichtbarkeit im Bereich der Gegensatzpaare. In Wahrheit, in der Transzendenz der Gegensatzpaare, welche Glaube sind, sind wir ihnen gegenüber immun.
Verstehe, dass du Bewusstsein bist. Die Gesamtheit deiner selbst ist Bewusstsein. An dir gibt es nichts als Bewusstsein. Alles, was du siehst, hörst, tastest, riechst, ist tatsächlich, trotz aller Erscheinung, Bewusstsein.
Dein und mein Sinneseindruck von Bewusstsein – der Sinneseindruck von dem, was ist – gestaltet sich gemäß allem, was wir glauben. Du bist deine Erfahrung des Lebens; ich bin meine Erfahrung des Lebens. Was auch immer wir bewusst sind, ist die Erfahrung unseres Lebens.
In Glaube erfahren wir beides, Gutes wie Schlechtes, obwohl in Wahrheit einzig das Gute existiert. Wir erfahren Gutes und Schlechtes, weil wir glauben, dass Erscheinung in sich selbst wirklich ist. Wir sind (engl. are being) dann Glaubende und erleiden, was Glaube ist – Gutes und Schlechtes. In Gott-Bewusstsein jedoch erfahren wir Gott, das Gute, als alles, denn wir sind das, was Gott ist, indem wir Gott für uns sein und für uns existieren lassen.
Im materiellen Sinneseindruck, welcher Glaube ist, gibt es beide, den gesunden und den kranken Leib – wir alle kennen das. In spirituellem Bewusstsein, in Meinem Reich, existiert Krankheit jedoch nicht. Einzig Ich existiert. Und das Wunder ist: „Ich bin in der Welt, aber nicht von ihr“. Dies meint keine Person, sondern Ich selbst. Ich, als individuelles Wesen, erfahre bewusst diese Welt, Ich bin jedoch nicht von dieser Welt. Ich bin einzig aus Ich. Ich kann alles in der gesamten Unendlichkeit wahrnehmen – solange Ich einzig Ich bleibe, wird das, was ich wahrnehme, die Natur, die Eigenschaft und die Unbegrenztheit Gottes, von Ich, aufweisen.
Ich ist und nimmt sich selbst als alles wahr; daher wird alles als Ich wahrgenommen, ungeachtet dessen, welche Form oder Aktivität in diesem Augenblick erscheinen mag.
Nun lass uns in unserer Vorstellung zu einem Menschen gehen, der an dieser oder jener Krankheit leidet. Lass uns erkennen, dass er lediglich darunter leidet, weil er unwissentlich dem Glaube verfallen ist, dass Krankheit wirklich sei, und der Hoffnung, dass Krankheit geheilt werden kann. Er steckt in dem hypnotischen Glauben an Gegensatzpaare fest. Wir haben es hier also mit Schlechtem zu tun und mit der Versuchung zu glauben, dass wir helfen können, diesen Menschen von seinem Leiden zu befreien, indem wir das Schlechte mit dem Guten ersetzen, den kranken Leib mit einem gesunden Leib.
Lass uns diesem lieben Menschen nun im Bewusstsein der Wahrheit begegnen, als einem spirituellen Wesen, als reines Bewusstsein. Wir sind in der Welt, aber nicht von ihr. Im und als Bewusstsein haben wir einzig Ich. Einzig Ich. Wir können sehen, wie dieser Mensch leidet, haben jedoch keine Anhaftung daran und keine Annahmen, keinen Glauben dazu, denn in Meinem Reich, in Meinem Universum existiert Krankheit schlichtweg nicht und gleiches gilt für einen gesunden, physischen Leib. Einzig Ich ist. Wenn wir diesen Mensch nun in Ich umschließen und nicht von dem Glauben an Krankheit getäuscht sind und stattdessen in Ich bleiben und spürbar die Präsenz Gottes erfahren, schwindet die Krankheit. „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ (2.Kor. 3,17). Einer mit Gott ist die Mehrheit. Wenn wir im Bewusstsein Gottes sind, verschwindet Krankheit aus der Wahrnehmung und Wahrheit wird offenbar.
In dem Buch „Das geheime Leben der Pflanzen“ gibt es ein wunderbares Beispiel (und noch viele weitere). Wenn du es noch nicht gelesen hast, so möchte ich dich dazu ermuntern. Es ein faszinierendes Buch. Wissenschaftler wollten herausfinden, wie Pflanzen auf unsere Absicht reagieren. In einem Labor wurden an verschiedene Pflanzen Detektoren befestigt und es wurden eine Reihe von Tests durchgeführt. Normalerweise ging am Ende jedes Tages ein Assistent umher, um die Detektoren von den Pflanzen zu entfernen und sie ruhen zu lassen. Eines Abends, als die Wochen mit den Experimenten beendet waren, sollte der Hausmeister kommen, um die nun nicht mehr benötigten Pflanzen mitzunehmen, und sie zu entsorgen.
An jenem Abend wurden die Detektoren nicht entfernt, denn diese Aufgabe sollte der Hausmeister erledigen, bevor er die Pflanzen verbrennen würde. So kam also wie geplant der Hausmeister und nahm die Pflanzen, um sie zu entsorgen.
Als die Wissenschaftler wiederkamen, entdeckten sie entsetzt, dass die Detektoren Aufzeichnungen von starkem Stress der Pflanzen aufwiesen. Der Stress wurde stärker, als sich der Zeitpunkt näherte, an dem sie weggebracht und entsorgt werden sollten. Die Pflanzen haben ihre drohende Vernichtung realisiert und verfielen in Panik.
Mit anderen Worten: Was auch immer wir sind, ist die Eigenschaft, die Aktivität und die Natur der Formen in unserem Bewusstsein. Warum? Bewusstsein und Form sind eines.
Es ist ein faszinierendes Buch, voll solcher Experimente. Mit spiritueller Unterscheidungsfähigkeit verstehen wir die Resultate der Experimente auf einer tieferen Ebene. Wie auch immer unser Sein hinsichtlich Form ist, was auch immer wir bezüglich allem, dem wir begegnen „wissen“ (glauben), und wie auch immer unsere Absicht hinsichtlich der Form ist, so ist Form in unserer Erfahrung.
Selbst auf der menschlichen Ebene von gut und schlecht ist es so, dass Pflanzen schneller und üppiger wachsen, mehr Farbe und Duft aufweisen, wenn wir ihnen Anerkennung und Freude entgegenbringen. Die Anzahl der Blüten und Früchte ist um zwanzig oder dreißig Prozent höher, wenn wir sie lieben. Wenn wir sie jedoch nicht lieben, wenn wir uns nicht um sie kümmern, wenn wir ihnen keine liebende Aufmerksamkeit schenken, wachsen sie nur minimal oder sie welken. Und wenn wir eine Abneigung gegen sie haben, gehen sie ein. Ich habe neulich ein eindrückliches Beispiel hierzu gesehen. Als der Sohn eines wunderbaren Gärtners das Geschäft seines verstorbenen Vaters übernahm, verloren ganze Beete von Rosen, Sträuchern und sogar Bäume ihre Kraft und gingen alsbald ein.
Dies gilt nicht nur für Pflanzen, sondern für alle Formen. Wir sind unsere Erfahrung. Was auch immer wir wissentlich oder unwissentlich sind, ist selbst unsere geformte Erfahrung. „Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.“ (Mt. 25,29).
Ein weiteres, bekanntes Beispiel hierfür, sogar auf der Ebene von gut versus schlecht, ist Masaru Emotos Arbeit mit Wasser und seine Entdeckungen mit Kristallen, die sich in gefrorenem Wasser formen. Wenn konzentrierte Gedanken der Liebe auf sie gerichtet wurden, wiesen sie eine erstaunliche Schönheit auf, während sie hässlich und farblos erschienen, wenn lieblose oder hasserfüllte Gedanken auf sie gerichtet wurden. Dies ist ein fantastischer Beweis dafür, dass wir unsere Erfahrung sind.
Wenn wir die Gegensatzpaaren nun hinter uns lassen und uns in Gott hinein erheben, entdecken wir, dass unser Wissen von Gott als allem sich selbst als alle Formen unserer Erfahrung offenbart. Dies ist die wahre Natur von Form. Dies ist die Natur dessen, was wir erfahren.
Wenn wir auf der Ebene des Gewahrseins, auf der wir Gegensatzpaare vorfinden, Liebe zu Menschen, Blumen, unseren Häusern und Wohnungen, unseren Gärten, unserer Erwerbstätigkeit und unserer Welt verströmen, antworten diese auf die Liebe und lassen ein größeres Maß an Schönheit, Freude, Erfolg, Fülle und Glücklichsein zutage treten.
In Gott, frei der Gegensatzpaare, wenn wir alles als die Präsenz Gottes erkennen, wird alle Form die Form Gottes – das unbegrenzte, allgegenwärtige und bedingungslose Gute selbst.
Wenn wir Gott feiern, Gott lieben, Gott als alles unseres Bewusstseins erkennen – als jede Person, jedes Ding, jeden Umstand, jeden Ort, jeden Betrag, jede Aktivität – dann öffnet sich die Form und offenbart sich selbst als das Ich-bin, das wir sind.
Wenn wir uns nicht in Gottbewusstsein befinden und eine schlechte Gesundheit, Stress, Ärger, Erschöpfung, Kampf, Mangel, Einschränkung (und all die anderen menschlichen Probleme) erleben, wird uns unsere Erfahrung das widerspiegeln, was wir sind. Wir können dies immer wieder bei Menschen beobachten. Wenn ein Mensch ärgerliche Leute erfährt, so ist dies, weil er oder sie Ärger ist. Wenn ein Mensch ständig erschöpft ist, so ist dies so, weil er oder sie Erschöpfung ist. Wenn ein Mensch ununterbrochen darum ringt, Liebe und Harmonie in Beziehungen oder in der Ehe, oder Gleichheit und Gerechtigkeit in seiner Welt zu finden, so ist dies so, weil dieser Mensch Disharmonie, Ungleichheit oder Ungerechtigkeit ist. „Wenn ihr euch aber nicht [selbst] erkennt, dann existiert ihr in Armut, und ihr seid die Armut.“ (EvThom., Vs. 3).
Ich und Form sind eines. Was auch immer ich bin, ist die Erfahrung von Form, einschließlich der Menschen, derer ich mir gewahr bin. Wir können diesem Gesetz des Einsseins nicht entkommen. Da Bewusstsein alles ist, macht das, was du bewusst bist im Vergleich zu dem, was ich bewusst bin, jenen Unterschied aus, den wir in unseren Welten erfahren, selbst wenn wir uns direkt nebeneinander befinden.
Wir müssen uns als ein Gott erkennen und uns dieser Erkenntnis verpflichten. Dies bedeutet, dass wir erkennen, dass nichts außer Gott ist – kein anderer Geist als der Geist Gottes ist, kein Körper außer Gott ist, kein Platz, kein Betrag und kein Umstand außer Gott ist. „Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern fällt ein gerechtes Urteil!“ (Joh. 7,24), erkennt, dass Ich das bin, was dir begegnet. Ich bin. Nichts anderes als Ich begegnet dir. Wir müssen in unserer Welt die Disziplin aufbringen, diese eine Wahrheit zu erkennen und uns verpflichten, diese Präsenz zu sein – das Bewusstsein des Einsseins und nicht das der Zweiheit zu sein, kein geteiltes Bewusstsein, sondern das eine Bewusstsein. In dieser Weise sind wir uns bewusst gewahr, dass jeder Mensch, dem wir heute begegnen die Präsenz Gottes selbst ist. Wir sind und leben somit das Bewusstsein, welches sich selbst als gesundes, vitales, jugendliches Wesen und Körper aller offenbart, die unser Gewahrsein betreten.
Dies meinte der Meister, als er uns sagte, wir sollen nicht vorbeigehen. Geht nicht vorbei und ignoriert irgendetwas oder irgendjemand. Geht nicht an einem Menschen, einem Tier, einer Pflanze, einem Ding, einem Betrag, einem Klang oder einem Duft vorbei, ohne bewusst zu erkennen, dass er, sie oder es Gott ist.
Ich muss gar nichts für dich tun, selbst nicht in spiritueller Weise, es sei denn, ich glaube, ich müsste etwas für Gott tun. Das einzige, was ich tun muss, ist, dich als deine Wahrheit anzuerkennen und dann die ganze Angelegenheit an Gott zu übergeben und Gott sagen: „Okay, zeige mir, wer du als diese Person bist. Ich weiß, dass du es bist. Ich lasse mich nicht durch Glaube in die Irre führen, ich weiß, dass du es bist. Außer zu wissen, dass du es bist, kann ich aus mir selbst heraus nichts tun, um dich zu offenbaren. Einzig du bist und nur du kannst dich mir meinen Sinnen offenbaren. Offenbare dich, ich habe den Weg freigegeben. Ich bin ein Vakuum, ein Nichts, geworden. »Ich kann nichts von mir selbst aus tun.« (Joh. 5,30) Ich kann Gott nicht offenbaren, Ich kann nichts der Wahrheit offenbaren, denn ich bin aus mir selbst nichts. »Der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke.« (Joh. 14,10).“
Der Vater offenbart den Vater. Der Vater offenbart die Wahrheit von jedem Er, Sie und Es. Dies kann er jedoch nur tun, wenn wir wissen, dass alles bereits Gott ist, und daher nichts braucht.
Dies ist die Natur und die Offenbarung von Form, die Wahrheit der sichtbar gewordenen Form.
Fahren wir fort mit „Das Verständnis unserer großen Kraft“.
„Und kein Feuer wird ihn verbrennen können. Doch es wird reinigen.“
Wenn wir das betrachten, was Gegensatzpaare zu sein scheinen – lasst uns sagen, wir betrachten Krankheit, Ansteckung, Viren, einen Unfall, Unglücklichsein oder Obdachlosigkeit – so ist es eben diese Erscheinung oder Suggestion, die uns reinigt. Wir sind in die Reinheit von Ich zurückgebracht, um die Wahrheit zu erkennen und somit das falsche Bild zu befreien und verschwinden zu sehen.
„Und es wird vertilgen alles, was ihr besitzt.“
Das gesamte Universum der Gegensatzpaare, aller Glaube und alle Dinge des Glaubens, alles was wir immer noch besitzen, wird zerstört oder verschwindet, bis wir nackt in Gott sind und als ein Gott frei sind.
„Denn jeder, in dem meine Gestalt sichtbar werden wird, wird erlöst werden ...“
Alle, die in Gottbewusstsein sind, alle die in mir bleiben und ich in ihnen werden gerettet sein; werden aus dieser Welt der Gegensatzpaare heraus und in Mein Reich, Mein Universum, hineingehoben werden. Sie erfahren weiterhin die Welt, sie sind jedoch nicht von ihr, und können nicht von ihr beeinflusst werden.
„Ihnen ist die Verpflichtung auferlegt, den gesamten Verlust und die Buchstaben unserer großen Kraft [das lebendige Wort der Wahrheit] zusammenzubringen, damit die große Kraft deinen Namen in unser strahlendes Licht schreibt und die Gedanken und Taten der anderen [von jenen, die noch immer in Glaube, mit den Gegensatzpaaren, leben und auf mentale, physische und materielle Mittel vertrauen] zu Ende bringt.“
Hier wird das Heilungsbewusstsein erklärt. Lasst uns wieder annehmen, dass wir einen Menschen mit einer Krankheit sehen. Das helle Licht, welches wir sind, bringt den „anderen“ die hier beschrieben werden (den Gedanken und Taten, den materiellen Erfahrung von anderen) das Ende. Sobald deine oder meine Präsenz als das Licht Gottes im Spiel ist, schmilzt aller Glaube, alle Gegensatzpaare, um die wahrhafte Form zu offenbaren – solange wir uns nicht von der Erscheinung in die Irre führen lassen und wissen, bewusst wissen, dass einzig Gott uns gegenüber steht, und wir es sodann Gott überlassen, sich selbst als alles, was existiert zu offenbaren.
„… damit sie gereinigt, zerstreut und zerstört und zusammengebracht werden an dem Ort, an dem niemand mich sieht [der Ort, der für die materiellen Sinne unsichtbar ist]. Und ihr werdet mich sehen und werdet euren Wohnort bereiten in unserer großen Kraft. Erkennt, wie das Dahingegangene gewesen ist, damit ihr erkennt, wie das Lebendige sein wird.“
Komme zu dem Erkennen, wie es geschieht, dass die Gegensatzpaare in der Präsenz der Wahrheit verschwinden. Sodann wirst du erkennen, wie das, was lebendig und wahrhaftig ist, als objekthafte Form offenbar wird – das Bild und Gleichnis Gottes; die Erde wie sie im Himmel ist.
„Und wisst, wie dies erkannt wird, und von welcher Erscheinung dieser Äon ist, oder von welcher Beschaffenheit er ist, und wie er entstanden ist. Warum fragt ihr nicht, von welcher Art ihr sein werdet? Oder aber, wie ihr entstanden seid?“
Kenne Gott, die Wahrheit, wisse um die Natur Gottes, der Wirklichkeit, um das Nicht-Körperhafte, welches die Unbegrenztheit und Allgegenwart von Allem ist; wisse sodann um den Geist und erkenne, dass Geist Form ist. Somit verstehst du die Natur der objekthaften Erfahrung – diese Welt – und wie ihre Wahrheit offenbart wird.
Wir springen nun ein paar Kapitel weiter:
„Der Offenbarer triumphiert über die Archonten und steigt auf“
„Darauf ergriff ihn der Herrscher der Unterwelt [Glaube]. Doch entdeckte er, dass die Beschaffenheit seines Fleisches nicht bestimmt und den Archonten gezeigt werden konnte. Vielmehr er sagte: »Wer ist dieser? Was ist er?« Sein Wort löste das Gesetz des Äons auf.“
Hier vernehmen wir es wieder: Gottbewusstsein – das Gesetz, das Prinzip, die Gegenwart Gottes – hat jedes andere Gesetz aufgehoben.
„Es stammt aus dem Logos (dem Wort, d. Übers.), der Kraft des Lebens. Und er war stärker als der Befehl der Archonten [Glaube, der Teufel, die Gegensatzpaare, alle menschlichen und materiellen Gesetzmäßigkeiten, alle anderen Gebote], und sie waren nicht in der Lage, es durch ihr Werk zu beherrschen.“
Glaube, die Gegensatzpaare, menschliches und materielles Gesetz kann uns nicht beeinflussen oder dominieren. Es hat keine Macht über uns, wenn wir bewusst Einssein kennen und leben.
„Die Archonten suchten den, der entstanden war. Sie wussten nicht, dass dieser das Zeichen ihres Untergangs ist und dass er der Wechsel des Äons ist. Die Sonne ging am Tage unter; der Tag wurde finster. Die Dämonen gerieten in Verwirrung. Doch wird er sich offenbaren, indem er (zum Himmel) aufsteigt. Und das Zeichen des kommenden Äons wird in Erscheinung treten. Und die Äonen werden schmelzen [dies ist das Erleben, was uns gegeben wird, wenn wir sagen, dass Gott nicht unsichtbar ist, wir uns jedoch selbst für Gott unsichtbar machen, wenn wir dem, was erscheint, Glauben schenken. Die Unbegrenztheit Gottes ist vollkommen sichtbar, jedoch müssen wir des einen Gottbewusstseins sein, um Gott zu sehen und das zu haben, was Gott ist].“
„Und diejenigen werden selig sein, die das verstehen, worüber mit ihnen gesprochen wird und was ihnen offenbart wird. Sie werden selig sein; denn sie werden die Wahrheit verstehen. Ihr habt Ruhe gefunden in den Himmeln.“
Wir haben in der Erde, wie sie im Himmel ist, Ruhe gefunden. Der Himmel ist genau als das hier, was Glaube als Erde beschreibt. Die Erde, wie sie im Himmel ist, ist sichtbar und wirklich, wenn wir ihr Bewusstsein sind – das eine Bewusstsein, welches versteht, dass alle Form Gott ist, und es dann in und „durch“ unser Vakuum, in und „durch“ unser Nichts an persönlichem Selbst, Gott überlassen, sich selbst als Wahrheit aller Form zu offenbaren.
Und schließlich die letzten beiden kleinen Kapitel von „Das Verständnis unserer großen Kraft“. Es ist wunderbar.
„Das dritte Zeitalter des Geistes (Spirit) ist ein Äon der Schönheit“
„Dann wird das Erbarmen kommen. Die Firmamente werden in die Tiefe fallen. Die Söhne der Materie werden zerstört sein; sie werden von diesem Augenblick an nicht mehr sein. Dann werden die Seelen in Erscheinung treten, die rein sind durch das Licht der Kraft, die erhöht ist über alle Kräfte, die unmessbare, die universelle Kraft. Das ist ich und alle die, die mich erkennen. Und sie werden sein im Äon der Schönheit, des Äons des Brautgemachs, und sie werden durch das Leben geschmückt sein. Nachdem sie den gepriesen haben, der sich in der unbegreiflichen Einheit befindet, sehen sie ihn wegen seines Willens, der in ihnen ist.“
In dem Moment, da Gottbewusstsein gelebt wird, da wir zu unserer wahren Identität erwacht sind und diese hier auf der Erde leben, in dem Moment da wir Form gemeistert haben und keine Anhaftung an irgendeine Erscheinung als solche haben, keinen Wunsch, kein Bedürfnis, weil wir nun als Gott, mit einzig Gott als unser Leben, als unser Geist, als unsere Versorgung und unserer Welt leben – werden in jenem Moment „[die] Söhne der Materie zerstört werden; sie werden von diesem Augenblick an nicht mehr sein.“ Wir haben „diese Welt“ transzendiert und sind in Mein Universum eingetreten. Wir befinden uns frei und absichtsvoll in Gott.
„Und sie alle wurden zu Abbildern in seinem Licht. Sie alle leuchteten und sie haben Ruhe gefunden in seiner Ruhe. Und er wird die Seelen, die bestraft worden sind, freilassen, und sie werden in den Zustand der Reinheit versetzt werden.“
Mit anderen Worten, wir befreien alle Erscheinung der Gegensatzpaare; wir sind die Präsenz des Lichtes Gottes, welches selbst Freiheit von Materie ist, die sogenannte Heilung von Krankheit, Mangel und Beschränkung, die Offenbarung von Wahrheit, wo Unwahrheit zu existieren schien. Alle „werden in den Zustand der Reinheit versetzt werden“ – werden offenbar, sichtbar und spürbar.
„Und sie werden die Heiligen sehen und ihnen zurufen: »Hab Erbarmen mit uns, oh Kraft, die du über allen Kräften bist!« Denn [sie sind nicht länger] in der Ungerechtigkeit [in der Welt, in Glaube] und geben ihm [demjenigen, der sich in Einssein befindet] ihre Augen.“
Menschen werden dich erkennen, sie kommen wegen ihrer Heilung, ihrer Freiheit, ihrer Wahrheit. Menschen aus aller Welt werden mit dir in Kontakt treten, um Befreiung von dem Schmerz und von dem Kampf des Glaubens zu erfahren. Daher ist es so, dass ein jeder von uns mit auch nur einem kleinen Maß an wahrem spirituellem Bewusstsein anfängt, Heilungs- und Lehranfragen zu erhalten und Schüler zu empfangen. Wo auch nur ein Maß an (dem) Licht Gottes ist, dorthin kommt die Welt.
Dies wird deine Erfahrung sein, wenn das Licht der Wahrheit immer heller in dir uns als du scheint. Wir hatten neulich eine wunderbare Erfahrung. Ein Schüler konnte es kaum glauben, dass jemand, den er seit Jahren kannte, der ihn jedoch noch nie besucht hatte, vier Stunden unterwegs war, um ihn zu sehen und eine Weile mit ihm zu sitzen. Dieser Mensch wusste nicht, warum er sich so unnachgiebig zu unserem Freund hingezogen fühlte. Das Ziehen war jedoch so stark, dass er ihm nachgab. Wir wissen warum. Sein Geist (Spirit) rief ihn, damit er in der Präsenz der Wahrheit sitzen möge. Menschen kommen, Menschen erkennen dich und sind von dem Licht Gottes in dir angezogen, um Freiheit zu erfahren.
„[Und sie] suchen ihn nicht, denn weder suchen sie uns, noch glauben sie uns, sondern sie handelten gemäß der Schöpfung der Archonten und seiner anderen Herrscher. Wir aber haben gehandelt gegen unsere Geburt des Fleisches, in der Schöpfung der Archonten, die Gesetze erlässt. Wir selbst aber sind entstanden aus dem unwandelbaren Äon.“
Ich bin in der Welt, aber nicht von ihr.
Lasst uns diesen Monat die Natur von Form in tiefe Kontemplation und sodann in Stille mitnehmen. Lasst uns wahrhaft und tiefer denn je verstehen, was Form ist und warum sie in Glaube aus scheinbar beidem, aus Gutem als auch Schlechtem, besteht. Und lasst uns sodann verstehen, warum beides, Gutes wie Schlechtes, in der Präsenz des Bewusstseins von Einssein verschwindet.
Lasst uns dies verstehen und in Gottbewusstsein leben, in Meinem Universum, in der Welt, aber nicht von ihr, und einen derartigen Frieden und eine derartige Absicht bezeugen, wie wir sie bislang nicht gekannt haben.
Mit Segen
Paul
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Ganz vielen Dank
Der Monatsbrief umspannt bereits die ganze Welt. Schüler aus 93 Ländern lesen ihn, meditieren mit seiner Botschaft, sitzen in Stille und lassen das Licht der Wahrheit zum Vorschein kommen.
Wir können nur das Wunder bestaunen und in Dankbarkeit versinken, für die vielen, vielen Tausend überall auf der Welt, die Heilung, Nahrung, Kleidung, ein Zuhause, Wohlstand, Sicherheit, Liebe, Gerechtigkeit, Freiheit konkret erfahren, da unsere spirituelle Familie ihr Bewusstsein mit der Substanz der Wahrheit füllt, es in die Welt entlässt, um immer mehr der Erde, wie sie im Himmel ist, zu offenbaren.
Danke, danke, danke!
Paul
1Das Booklet „Sieben spirituelle Schritte, jedes Problem zu lösen“ ist bisher noch nicht auf Deutsch erschienen.
Copyright © 2017 Paul F. Gorman