Das Gesetz der Einheit
(Die Auflösung des Empfindens der Trennung)
Liebe Freundin, lieber Freund,
alles ist Gott. Alles.
Es gibt für diese Wahrheit keine einzige Ausnahme. Da die Unendlichkeit Gott ist, ist alles Gott. Es spielt keine Rolle, wie wir ein Ding, eine Person, einen Umstand oder einen Platz beschreiben. Es ist Gott.
Es spielt auch keine Rolle, welche Erfahrung wir mit etwas oder jemand zu haben glauben. Er, sie oder es sind individuelle Ausdrücke Gottes. Warum? Weil Gott alles ist, was existiert.
Gott ist Unendlichkeit und Allgegenwart. Das lässt nichts anderes als Gott zu. Wenn wir eine andere Erfahrung als die Erfahrung Gottes, des Guten, haben, dann ist dies, weil wir glauben, dass wir getrennt und daher von Gott verschieden sind.
Der Eindruck des Getrenntseins erscheint, sobald wir Glaube aufnehmen (wenn unsere Aufmerksamkeit etwas nur Geglaubtem gilt). Es gibt keine Trennung „dort draußen“. Alles was wir betrachten, ist Gott. Mit anderen Worten: Das einzige, dem wir begegnen, ist Gott, denn einzig Gott ist. Das ist logisch, nicht wahr?
Daher geschieht aller Eindruck des Getrenntseins „hier drinnen“. Der Eindruck des Getrenntseins verändert nicht das, was ist; es ist nichts weiter als ein Eindruck „hier drinnen“.
Ich kann mit dir Schulter an Schulter stehen und eine völlig unterschiedliche Wahrnehmung als du haben. Es ist diese, unsere unterschiedliche Wahrnehmung, die dazu führt, dass wir beide zwei völlig verschiedene Erfahrungen ein und derselben Person, desselben Dinges, derselben Aktivität, desselben Ortes und desselben Umstandes haben.
Das ist das Gesetz des Einsseins, das Prinzip des Einsseins. Wir können ihm nicht entgehen.
Was auch immer wir sind*, sind wir innerhalb des Gesetzes des Einsseins, welches ewiglich wirkt. Wenn wir also etwas anderes als Einssein sind*, dann ist – exakt unserem Glauben entsprechend – etwas anderes als Einssein unsere objekthafte Erfahrung. Wir können dem nicht entgehen. Wir können dem Gesetz des Einsseins nicht entgehen. Das Gesetz des Einsseins ist Unendlichkeit selbst, ist Allgegenwart selbst.
In dem Moment, da wir einen Menschen, ein Ding, einen Umstand, einen Betrag oder einen Ort als von Gott getrennt akzeptieren (mit anderen Worten als etwas, das der Gesundheit, Harmonie, des Wohlstands oder des Friedens bedarf) und uns an Gott wenden, um die Wahrheit der erscheinenden Unstimmigkeit zu erleben, so ist genau dort der Eindruck der Trennung, der die Unstimmigkeit in unserer Erfahrung von Gott getrennt hält. Wenn wir sodann daran arbeiten, genügend Gotteserkenntnis zu erlangen, um die Harmonie dort zu bezeugen, wo das Problem zu sein scheint und – nachdem wir uns in Meditation und Stille genügend erhoben haben – auf das Problem zurückschauen, in der Hoffnung dort die Offenbarung Gottes zu sehen, so ist genau dies der Eindruck der Trennung von Gott in unserer Erfahrung. Erkennst du das?
In dem Augenblick da wir ein Problem akzeptieren, unsere Aufmerksamkeit davon lösen und uns in Gott-Gewahrsein erheben, um fähig zu sein, seine Wahrheit (die Wahrheit des Problems) zu bezeugen, nehmen wir genau dort in diesem Augenblick getrennt wahr. Und da Wahrnehmung Erfahrung ist, haben wir genau dort unsere Erfahrung der Trennung. Nichts unseres „spirituellen“ Tuns kann dann den Eindruck des Getrenntseins verändern.
Wir sind Ich. Wir sind unser Universum. Wir sind die Präsenz, die Form, die Aktivität und das Sein unseres Universums, denn “Ihr seid Götter ...“ (Psalm 82,6; John 10,34). Es gibt nicht Gott und einen Gott und sein Universum. Es gibt nur Gott. „Ihr“ seid die Präsenz Gottes als euer Universum. Ich bin diese Präsenz Gottes (unpersönliche Gott-Präsenz) als mein Universum. „Ihr seid Götter.“ Du bist dies. Du bist die unpersönliche Präsenz des Lebens, die Existenz Gottes als dein Universum.
Kannst du also erkennen, dass du, wenn du einen Eindruck der Trennung hast, du dieser Eindruck des Getrenntseins bist*. Es macht also keinen Sinn sich zu Gott zu begeben, um den Eindruck zu heilen, zum Erblühen zu bringen oder ihn zu harmonisieren. Das kann nicht funktionieren, weil du diese Wahrnehmung der Getrenntheit bist*. Nur wenn du die scheinbaren Zwei in Eines zerschmelzen lässt, kannst du alles als das Einsseins sehen, das Gott ist.
Dieses Gewahrsein ist äußerst wichtig, um Gott zu erfahren. Kannst du das erkennen, lieber Freund?
Es ist schlichtweg unmöglich Gott zu offenbaren, während wir der Eindruck des Getrenntseins zwischen dem, was wir betrachten und Gott sind*. Wir könnten Milliarden an Jahren Wahrheit studieren, meditieren und in Stille sitzen und es würde – solange wir dieser Eindruck des Getrenntseins sind* – keinen Unterschied machen.
Sitze hiermit für fünf Minuten oder mehr (oder solange du möchtest). Erkenne es wirklich. Denke tiefgründig darüber nach. Lass seine Wahrheit tiefe Resonanz in dir finden, ruhe sodann und lasse das Licht der Wahrheit dich füllen.
(Einige Zeit des Ergründens und anschließender Stille)
Du bist das, was du betrachtest
Du bist das, was du betrachtest. Schau in deinen Raum und erkenne: Ich bin das. Ich bin dieses.
Du existierst nicht im Universum. Du bist nicht in deinem Zimmer. Du bist auch nicht in deinem Geist oder deinem Zimmer. All dieses ist in dir.
Wir sollten 10 Minuten (oder zehn Stunden) zwischen diesen Wahrheitsaussagen meditieren. Seht ihr, wir haben diese Wahrheiten wiederholt vernommen, haben wir sie jedoch erkannt? Haben wir Stunden über Stunden gesessen und sie ergründet, bis wir uns wieder in die Welt begeben und diese Wahrheiten mit uns nehmen, bis wir diese Wahrheiten sein können. Hätten wir es getan, würden wir diese Klasse nicht nötig haben. Wenn wir dies getan hätten, wären wir von diesen Meditationen nicht fasziniert; sie wären das, was wir leben und atmen.
Ich war natürlich nicht anders. Ich stehe nicht auf einem Podest und predige dies. Ich brauchte zwanzig Jahre um ein Körnchen dieser Wahrheit zu begreifen. Doch es war ein wahres Körnchen und es offenbarte die Ganzheit und Gesundheit des Körpers. Es offenbarte die Welt des Einsseins – ein Sein, ein Körper, ein Geist, ein Ding, ein Platz. Ein wahres Körnchen reicht, um das Einssein, das ist, zu sehen und zu erfahren.
Du musst nicht nach einer magischen Erfahrung Ausschau halten (Sieh, dass genau dies Trennung ist. Alles ist bereits das Reich des Magischen). Betrachte einfach und erkenne: Ich bin dies. Fühle es für eine Minute.
(Eine oder zwei Minuten der Stille)
Du musst dich niemals um das kümmern, was du betrachtest.
Wenn du in deinen Raum schaust, ist es egal, welche Leute dort sind, welche Dinge und wie diese zu sein scheinen, was ihre Funktion in deiner Welt zu sein scheint. „Sorgt euch nicht um euer Leben …“ (Matt. 6,25). Du brauchst es nicht. Es gibt keinen Anlass, dich um einen Menschen, ein Ding, einen Ort, einen Umstand, einen Betrag, eine Aktivität zu kümmern. Gott hat all dies. Also entspanne dich und schaue umher, betrachte einfach als Ich bin. Alles, was ich betrachte, ist Ich, es seiend – ist Ich bin, es seiend.
Fühle dies Wahrheit noch einmal für einige Minuten.
(Eine oder zwei Minuten der Stille)
Erkenne nun bewusst, dass alles eins ist. Halte wiederum nach keinen magischen Tricks Ausschau. Alles ist bereits eins. Dies ist ein Erkennen der Unendlichkeit und Allgegenwart von Bewusstsein, all dies seiend, trotz der Weise, wie es durch die gegenständliche Wahrnehmung erscheint. Löse dich von der Erscheinung. Erkenne: Bewusstsein ist alles und Bewusstsein ist Allgegenwart. Das Ganze Gottes existiert an jedem Punkt des Unendlichen zur gleichen Zeit. Das Ganze Gottes existiert in diesem Augenblick als und an jedem Punkt in deinem Zimmer, als und an jedem Punkt in deinem Bewusstsein. Das Ganze Gottes! Es gibt keine Trennung, keinen Unterschied, kein Inneres, kein Äußeres. Alles ist eins, einfach objekthaft wahrgenommen.
Gott ist Eines. Gott ist Allgegenwart. Alles ist eins. Alles ist Gott.
Wir können nicht mehr Gott zu einem Gegenstand, zu einem Umstand, eine Funktion oder ein Organ bringen, als wir bereits haben, denn alles ist Gott. Wir können uns nicht von dem zurückziehen, was erscheint und zu Gott rennen. Gott ist dort nicht. Gott starrt uns an. Gott ist. „Denn »in ihm leben, weben und sind wir«“ (Apg. 17,28). Gott ist alles überall.
Wenn dein Körper oder der Körper eines Freundes krank oder verletzt ist, dann bewege dich nicht von ihm weg, um dich „zu Gott zu begeben“. Trenne und unterteile nicht in dieser Weise. In dem Moment da wir eine solche Trennung erzeugen und dann versuchen uns in „Gott-Bewusstsein“ zu erheben, um Wahrheit zu offenbaren, sind wir bereits gescheitert. Warum? Wir haben in unserer Wahrnehmung aus Einem zwei erschaffen. Gleichwohl mögen wir ein wunderschönes sogenanntes „inneres“ Erkennen, „inneren“ Frieden, sogar „innere“ Glückseligkeit erfahren; in dem Moment, da wir jedoch unsere Augen öffnen und auf den Körper zurückschauen, sind* wir die Trennung und der Unterschied zwischen Gott und der Wahrnehmung des Körpers. Egal wie viel Gott wir im sogenannten „Inneren“ realisiert oder sogar erfahren und wahrgenommen haben, wir bleiben unfähig das Bild und Gleichnis Gottes als den Körper zu sehen.
Siehst du, es gibt kein „innen“ versus einem „außen“. Höre erneut den Meister im Evangelium nach Thomas. „Wenn ihr die zwei zu einem macht und wenn ihr das Innere wie das Äußere macht und das Äußere, wie das Innere und das Obere wie das Untere, und zwar damit ihr das Männliche und das Weibliche zu einem einzigen macht ...“ (EvThom. 22). Alles was ist, ist Einssein. Wir können, in unserem Eindruck der Trennung, Gott im Inneren fühlen und glauben, dass wegen dieser Erfahrung der Körper nun ganz und gesund sein sollte. Nein, nein.
Der Körper ist bereits ganz, gesund, jugendlich, ewig, jedoch hält unser Eindruck der Trennung die Sichtbarkeit dessen von uns fern. Der wahre Körper ist vollkommen sichtbar; unser Eindruck der Trennung macht uns jedoch dafür blind. Ein Mensch im Bewusstsein des Einsseins könnte vorbeikommen und sofort den gesunden Körper sehen.
Es gibt tausende von Erfahrungen in den Büchern der Bibel, vor allem in der Erfahrung von Jesus, und in den letzten zweihundert Jahren in Mary Baker Eddys Leben, dann in Joels Leben und nun in unserem, in denen Gott als unser Eindruck des Zimmers, als Geist und Körper, als Versorgung, als Frieden offenbar ist, jedoch können dies nur wenige sehen. Der Rest der Welt ist unfähig dies zu sehen. Warum?
Jedes Individuum kann nur das sehen und haben, was seinem Level an Gewahrsein (Bewusstsein) entspricht. Wir können Schulter an Schulter mit einem menschlichen Wesen stehen und das spirituelle Reich des Einssein sehen, das Reich gesunder, vitaler Menschen mit vitalem Geist und Körper, während der Mensch an unserer Seite nur menschliche Leute, menschliche Körper und menschlichen Geist mit sowohl Gutem als auch Schlechten - erblickt. Sie können nicht sehen, was wir sehen. Sie können die Präsenz Gottes nicht sehen, obwohl die Sichtbarkeit der Präsenz Gottes im gesamten Universum erstrahlt. Sie können es nicht sehen, weil ihre Augen dafür blind sind. Das wahre Universum ist im Inneren des Universums der Sinneseindrücke. Wenn unsere Augen spirituell geöffnet sind, sehen wir das Wesen im Wesen, den Körper im Körper, den Euro im Euro, die Familie in der Familie, das Zuhause im Zuhause, das Geschäft im Geschäft, die Welt in der Welt. Wir sehen das „Innere“ von allem, nicht allein die äußere Schale des materiellen Sinneseindrucks. Mit anderen Worten: Die reinere, erleuchtetere Präsenz eines Menschen und Dinges kann nur als sie selbst gesehen werden. Wir müssen die erleuchtetere Präsenz sein; wir müssen die Präsenz des Einsseins sein, um die Sichtbarkeit des Einsseins zu haben.
Einssein ist gegenwärtig. Einssein ist für immer gegenwärtig. Einssein ist die einzige Präsenz. Das einzige, dem wir begegnen, ist Gott. Mit anderen Worten: Das einzige, dessen wir uns gewahr sein können, ist Gott. Außer Gott existiert nichts. Das einzige, dessen wir bewusst sind, ist Gott. Das einzige, das wir sehen, hören, tasten, riechen ist Gott, denn „Denn »in ihm leben, weben und sind wir« ...“ (Apg. 17,28). Wir sind Götter – „Ihr seid Götter ...“ – und Götter sehen spirituell, nicht materiell.
Nun, der Grad an Gewahrsein, den wir leben, ist der Grad, den wir bezeugen. Wir können daran nichts ändern, denn es ist das Gesetz des Einseins. Das Gesetz Gottes, das Prinzip Gottes ist für immer im Gange. Wir können es nicht umgehen.
Es ist so, wie mit jedem Prinzip. Lass uns das Prinzip der Mathematik nehmen. Wenn wir, nachdem wir mit der Mathematik gerungen haben, die Tatsache begreifen, dass 12 x 12 144 ist, den Rest der Zwölferreihe jedoch noch nicht erkannt haben, dann ist alles, was wir sehen und womit wir arbeiten können 12 x 12= 144. Den Rest haben wir nicht; wir können ihn nicht sehen. Die Antwort auf 12 x 11 existiert an dem gleichen Platz, an dem auch 144 als Ergebnis von 12 x 12 ist, jedoch können wir es nicht erkennen. Wir sind noch nicht dazu erwacht. Kannst du das erkennen? Das gleiche gilt für Gott, für Wahrheit, für Wirklichkeit. Wir können nur das sehen und haben, was wir sind*.
Im Bewusstsein des Einsseins erkennen wir dies. Weiche daher niemals von dem, was erscheint, zurück. Ja, wir mögen ihm den Rücken zukehren, was wir häufig tun, wir müssen dies jedoch in Einssein tun. Wir ziehen uns von allen Erscheinungen zurück und finden unseren Platz der Ruhe, in Einssein. Erkennst du den Unterschied? Vielleicht war dies in den ganzen Jahren nicht klar genug. Wenn wir uns in Zweiheit 180 Grad von dem Problem abwenden, dann ist unser Abwenden umsonst. Tatsächlich ist damit garantiert, dass das Problem immer noch seinen Platz in unser Wahrnehmung behält, egal wie häufig wir den Nebel zu klären versuchen.
Wir müssen erkennen, dass Gott Eines und unzertrennbar ist. Ja, wir wenden uns ab und müssen dies tun, um frei von einer höchst suggestiven Erscheinung zu sein, jedoch tun wir dies in Einssein. Wir schließen unsere Augen in Einssein und erkennen, dass die Erscheinung, die sich uns präsentiert, dieser Eindruck der Unstimmigkeit, der Krankheit, des Mangels oder der Begrenzung (oder was auch immer es sein mag) in Wirklichkeit Gott ist. Wenn ich eine solche Behauptung höre oder diese mir persönlich gegenübertritt, verlangt dies zunächst einen bewussten Akt der Realisation. Die „kleineren“ Behauptungen verschwinden normalerweise direkt während des Kontakts, jedoch mögen die „ernsten“ Behauptungen, besonders wenn das Individuum, mit dem was er oder sie erfährt, große Angst erlebt, etwas Arbeit unsererseits benötigen. Unsere Arbeit beinhaltet nicht das Heilen eines Menschen, eines Körpers, eines Umstandes, welcher separat oder verschieden von Gott ist. Unsere Arbeit ist das Erkennen von Gott als alles, das Erkennen von Ich bin zu Ich bin. Wir durchtränken uns mit Gott, so wie Gott ist, als alles. Das ist es. Dies ist legitim.
Sobald wir jedoch den Eindruck von zwei haben, sobald wir annehmen, dass Gott den Körper heilt, die Finanzen oder das Geschäft zum Florieren bringt, einem Paar oder einer Familie Liebe, dann sind* wir genau dieser Eindruck der Trennung von Gott, der Gott nicht erkennen kann. Im Eindruck der Trennung gibt es weder im Himmel noch auf der Erde die Möglichkeit, dass wir Gott so sehen, wie Gott als … (fülle die Lücke aus) ist.
Wenn du Gott finden möchtest, so betrachte deine Hand oder dein Bein oder eine Blume oder einen Vogel oder Menschen. Dort ist Gott.
Wenn du dich in Gott versenken möchtest, so ruhe einfach hier in der Mitte deines eigenen Bewusstseins und fühle das Geschehen der Präsenz. Das Ganze Gottes ist genau dort, wo du bist. Dein Bewusstsein ist Gott; Gott ist dein Bewusstsein. Trenne nicht. Dein Bewusstsein ist an jedem Punkt deiner Unendlichkeit zur gleichen Zeit sichtbar. Du kannst den Raum betrachten, der sich wenige Zentimeter vor deiner Nase befindet oder du kannst weit hinaus zur anderen Seite deines Universums schauen und erkennen, dass genau dort das Ganze Gottes ist, das Ganze des Bewusstseins, das Ganze des Einsseins, welches Ich bin. Ich und das, was ich beobachte, sind Eines und die „zwei“ von uns sind eins mit und als der Vater. Es gibt keine Trennung, keinen Unterschied.
Was auch immer oder wen auch immer du betrachtest, es ist Ich. Es gibt keine Trennung und keinen Unterschied zwischen dir und dem, was du betrachtest. Alles ist Gott, innen wie außen. Die sogenannte Trennung und der sogenannte Unterschied sind unsere mannigfaltigen Sinneseindrücke der Unendlichkeit und Allgegenwart Gottes. Frei des Glaubens sind sie die Erde, wie sie im Himmel ist – fantastische, wundervolle, praktische, objekthafte Erfahrungen der Erfüllung. In der Minute jedoch, da wir glauben, dass wir hier sind und die anderen Menschen und Dinge dort draußen, haben wir das getrennt, was untrennbar und unteilbar ist. In dem Moment, da wir uns von dem Glauben täuschen lassen, dass Menschen aus einer bestimmten, der fleischlichen, Substanz bestehen und inmitten einer Welt existieren, die aus anderen Materialien wie Holz, Plastik, Beton, Stein oder Glas besteht, haben wir den Eindruck der Trennung angenommen, der uns der Gotterfahrung fern hält. In dem Moment, da wir irgendetwas als gut oder schlecht annehmen, erleben wir den Eindruck der Trennung, den Eindruck des Getrenntseins von Gott und nichts, was wir dann zu tun versuchen, wird dies für uns ändern. Nichts.
Die einzige Weise, wie wir Gott haben können, ist es, ein Gott zu sein. (Wie du weißt, sprechen wir hier von der praktischen Erfahrung. Du und wir alle wissen, dass wir immer Gott haben.) Die einzige Weise Gott als praktische Erfahrung zu sehen und zu haben, ist es, ein Gott als praktische Erfahrung zu sein.
Ob dein Körper sogenannt gesund, jugendlich oder sogenannt verletzt, krank oder alternd ist – fühle jetzt seinen Geist (Spirit). Ruhe für eine Minute darin.
(Eine oder zwei Minuten der Stille)
Erkenne nun: Es gibt keine Trennung zwischen Gott und deinem Körper. Es gibt keine Verschiedenheit von Gott und deinem Körper. Es gibt keine Trennung zwischen Gott und irgendeinem Körper. Lass mich nun wissen, wohin du dich begeben musst, um die Gotterfahrung als Körper zu haben. Wenn du die Gotterfahrung des Körpers hast, dann ist der Körper für dich als der Körper Gottes wirklich – seine Natur, seine Funktion ist Gottes, ist des Guten und der Ewigkeit.
Wohin musst du dich also begeben, um die Gotterfahrung des Körpers zu haben?
Fühle die Präsenz deines Körpers und wisse, dass eben diese Präsenz oder der Geist (Spirit) deines Körpers die Präsenz Gottes ist. Sie ist die Präsenz von „Himmel und Erde samt ihrem ganzen Heer“ (1.Moses 2,1). In dieser Erkenntnis kannst du alle Sorge um den Körper freilassen und deinen Alltag im Bewusstsein Gottes leben. Das Bewusstsein Gottes ist nicht da oben in deinem Kopf, an dem Platz wo das Bewusstsein vermutet wurde. Es ist alles überall. Bewusstsein ist alles von allem und bildet den Körper.
Im Vergleich zu unserem Leben vor einhundert und mehr Jahren können wir uns heute glücklich schätzen. Heute haben wir über 7,6 Milliarden Möglichkeiten Gott zu sehen, Gott als Person und Körper sichtbar zu erleben. Dies ist die Weltbevölkerung im Jahr 2018. Vor einhundert Jahren waren es 1,8 Milliarden; zu Zeiten des Meisters waren es etwa 160 Millionen.
Gott verströmt sich in unsere bewusste Erfahrung. Wir erfahren mehr und mehr an Gott; wir erwachen zu immer größerem Gottgewahrsein, mit nun 7,6 Milliarden Menschen, die wir alle als Gott begreifen – als genau die Präsenz Gottes! Was mehr könnten wir wollen?
Fühle noch einmal deinen Körper und erkenne: Dies ist genau die Präsenz Gottes, alles was Gott ist und hat, lebt als individuelles Du. Dies ist Bewusstsein, die Präsenz von allem, was Gott ist und hat. Kannst du erkennen, wie du mit der Realisation, dass dein Körper die Substanz, die Präsenz und die Aktivität Gottes ist, in deine Welt gehen kannst, zu deinen Geschäften oder wohin auch immer du dich jeden Tag begibst, egal wie sehr du in eine Aktivität involviert bist?
Du musst dich nicht in eine Höhle zurückziehen, um Gott zu finden und glauben, dass dann dein Körper seine Gott-Natur offenbaren wird. Dein Körper ist Gott und jeder andere Körper ist Gott. Jeder Mensch, mit dem du im Laufe des Tages in Kontakt bist, jeder Mensch, der auch nur dein Bewusstsein berührt, ist Gott, und all der Raum zwischen dem scheinbaren „Du“ und dem scheinbaren „Sie“ ist auch Gott.
Ruhe nun mit mir im Körper Gottes.
(Einige Minuten der Stille)
Nun, wenn du auch nur das Bewusstsein des Einsseins berührst, wirst du fühlen, wie dich eine universelle Erleichterung erfasst. Du kannst dir in dieser Stunde sicher sein, dass sich dein Leben verändert hat. Wenn du es noch nicht fühlst, so ist dies in Ordnung. Es ist dennoch gegenwärtig. Verbringe Zeit mit dem tiefen Ergründen dieses Briefes, bis du fühlst, dass du in das Bewusstsein des Einsseins hinüberfließt, wo du wirklich die Wahrheit des Einsseins als der Körper, als die Dinge deines Zimmers und als die Welt draußen fühlst. Ruhe dann einfach in diesem Einssein und in diesem Ruhen wirst du dich von aller Sorge um Menschen, Dinge oder Umstände befreit fühlen. Du bist zu der Wahrheit erwacht, dass alles bereits Gott ist.
Da du als bewusstes Einssein lebst, lebst du in dem ruhenden, empfänglichen Zustand des Seins, in dem du für immer offen für Gott bist. Du bist* Gott. Die Fenster deines Wesens sind offen und du lebst als und durch das Sehen von Gott als alles. Niemals haben wir den Eindruck der Trennung, der uns dazu veranlasst, uns von dem, was unharmonisch erscheint, abzuwenden, in Gott zu sitzen und dann zu hoffen, dass wir die Angelegenheit als geheilt vorfinden, wenn wir zu ihr zurückkehren. Das kann niemals funktionieren. Ich hoffe, du verstehst nun warum.
Du bist die Präsenz Gottes, die meinen Sinnen als du erscheint. Wenn ich jemals auch nur für eine Minute glauben würde, dass du das nicht bist, solltest du so schnell du kannst von mir fortlaufen. Wenn du mit dem Anliegen einer Heilung zu mir kommst und ich glaube, dass irgendetwas an dieser Behauptung wahr ist und somit einer Heilung bedürfe, dann wärest du gut beraten, von mir wegzulaufen. Ich bin für dich spirituell nutzlos, wenn ich glaube, dass diese Behauptung wirklich ist und mich dann auf meinen Stuhl begebe, Gott finde, meine Erfahrung an dich weiterleite und dich dann in der Hoffnung anschaue, dass die Behauptung geheilt ist. Das ist nichts anders als Humbug.
Ich weiß jedoch, dass sich mir einzig Gott präsentiert. In welcher Weise spielt hierbei keine Rolle. Es könnte ein Mensch, eine Gesinnung, ein Körper, ein Ding, ein Betrag, ein Geschäft, eine Aktivität oder ein Ort sein. Es macht für mich keinen Unterschied. Das sind nur Namen und Bezeichnungen, die objekthaften Erfahrungen gegeben werden. Alles, was sich mir präsentiert, ist Gott. Ich lebe und bewege und haben mein Sein in Gott, und Gott lebt und bewegt und hat sein Sein in und als ich – und das ist alles. Das ist der Anfang, die Mitte und das Ende.
Wo ist nun also die Trennung? Wo ist nun also der Unterschied? Was benötigt nun Heilung? Warum also sollte ich zu meinem Stuhl laufen, um mit Gott zu sitzen? Wozu? Ich bin bereits in Gott. Ich bin in Gott versunken und Gott ist alles als ich. Alles, was Gott ist und hat fließt dort, wo ich bin in Offenbarung, solange ich unpersönlich in Gott-Gewahrsein bleibe.
Urteile niemals nach dem Augenschein. Tun wir – auf diesem Grade – dies noch immer? Wir dürfen niemals nach dem Augenschein urteilen. Wenn wir dies tun und während wir dies tun, haben wir den Eindruck der Trennung.
(Einige Minuten der Stille)
Fühlst du diese universelle Loslösung? Fühlst du die tiefe Entspannung, die über dich kommt? All deine Sinne und alle Zellen sind entspannt, frei und schauen einfach Gott als alles, niemals mit einem Eindruck der Trennung oder der Verschiedenheit.
(Einige Minuten der Stille)
Das, was du im Inneren fühlst, ist der Himmel, gerade hier als Erde; und natürlich sieht sich der Himmel selbst in seiner Ganzheit und Unendlichkeit. Sei dir gewiss, dass, wenn du in dieser Weise lebst, wenn du ruhst, wenn du ohne Unterbrechung in dieser Weise in dem Bewusstsein Gottes ruhst, in dem nichts getrennt und nichts verschieden ist, in dem nichts gewollt werden muss und in dem es keinen Mangel gibt, in dem der Himmel als objekthafte Sinneseindrücke sichtbar ist. Mit anderen Worten: Die Erde, wie sie im Himmel ist, ist nun für dich sichtbar und wirklich.
In der Minute jedoch, da wir uns abtrennen, schließen wir das Ganze des Himmels aus unserer Erfahrung aus. Der Moment der Trennung ist der Moment, in dem wir glauben, dass wir zu Gott gehen müssen, um einen Körper zu heilen, die Finanzen oder Geschäfte oder Familien zum Erblühen zu bringen, die Menge zu heilen, Frieden zu bringen, wo Krieg ist oder wo zwei Menschen oder Familien oder Nachbarn streiten. Genau dies ist der Eindruck der Trennung. Demzufolge werden wir scheitern, egal wie viele Stunden, Wochen oder Jahre wir uns weiterhin zu Gott begeben, um all dies zu heilen – denn Gott ist bereits alles, was wir beschreiben können, alles, was wir erleben können. Gott ist alles. Lasst uns nicht der Eindruck der Trennung sein. Lasst uns Einssein sein. Lasst uns als Einssein leben, lasst uns Einssein haben. In Einssein gibt es für uns nichts zu tun. „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin;“ (Psalm 46,11).
„Steht fest und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute bereiten wird“ (2. Mose 14,13). Der Körper zeigt sich dir am heutigen Tage als Leben, als Gesundheit, als Jugendlichkeit und als absichtsvoll, wenn du aufhörst, ihn in deiner Wahrnehmung von dem, was er in Wirklichkeit ist, zu trennen. Geld und Wohlstand zeigen sich dir am heutigen Tag, wenn du aufhörst, Geld von Gott zu trennen, das Geschäftsleben von Gott zu trennen, die Kunden und Klienten von Gott zu trennen oder einen Schüler von Gott zu trennen. Alles ist Gott. Dein Zuhause und die Nachbarn zeigen dir am heutigen Tag ihre Harmonie und ihr Glücklichsein, wenn du aufhörst, sie von Gott zu trennen. Die Welt zeigt dir am heutigen Tag, was sie ist, wenn du aufhörst sie von Gott zu trennen, wenn du mit dem Unsinn aufhörst, Gott in das falsche Bild zu bringen, um dieses zu heilen, wieder herzustellen, zu befrieden oder zum Erblühen zu bringen.
Alles ist bereits Gott.
Wenn wir als Einssein leben, uns bewegen und unser Sein als Einssein haben, dann haben wir Einssein in wirklicher und praktischer Erfahrung. Sodann sind wir für die Welt von spirituellem Wert. Sodann können wir unserer wahrgenommenen Welt Nahrung geben, sie heilen, trösten und ihr Licht bringen; sodann können wir unsere Nächsten wie uns selbst lieben. Dies geschieht nur in Einssein, nur wenn wir wissen, dass unsere Nächsten Ich bin sind. Wenn wir dies wissen und wenn wir die Wirklichkeit des Einsseins leben, sind die Früchte reichlich.
Alles ist Ich bin; daher gibt es keine Trennung. Somit dürfen wir nicht dem Eindruck der Trennung Obdach gewähren, sondern die Präsenz des Einsseins sein. Sei Einssein. Sei ein Gott. Sei Gott-Bewusstsein. Und schaue sodann überall, wo du bist, die Wunder der Aktivität Gottes.
Es hat wunderbare Heilungen und wunderbare Freisetzungen gegeben, während dieser Brief gelesen und damit geruht wurde.
Dies ist eine bedeutende Freisetzung, so lasst uns damit sitzen. Lasst uns damit zusammen sein.
Ich begebe mich für viele Stunden am Tag in Stille. Ich lade euch ein, mit mir im Bewusstsein des Einsseins zu sitzen. Im einfachen Stillsein und sich in Einssein zurücklehnen erfahren wir nicht nur mehr und mehr von dem, was wir sind (und alle in unserem Bewusstsein sind), sondern wir sind* das Licht für die Welt, wir sind das Licht für jeden Menschen, jedes Ding, jeden Ort und jeden Umstand, der unser Bewusstsein berührt.
Je mehr wir in dem und als das Bewusstsein des Einsseins verweilen, desto mehr haben wir die Unendlichkeit des Guten der Erde.
Dann sind wir ein großer Segen für unsere Welten.
Mit Segen
Paul
P.S.: „Awareness Itself: Being Aware of Awareness Itself Is the Key“ ist nun veröffentlicht. Es wird sehr gut aufgenommen. Danke an alle, die ihren ersten Eindruck mitgeteilt haben.
Es ist selbst ein Wunder, dass ein Buch mit so unverstellter Wahrheit wie „Awareness Itself“ so gut aufgenommen wird. Ich bin manchmal versucht zu glauben, dass ein Buch, dass keine Versprechungen für den menschlichen Zustand enthält und beides, das gute und das schlechte Menschsein zum Schweigen bringt, um „nackt“ in Gott, einzig für die reine Erfahrung der Erfüllung Gottes zu ruhen, seiner Zeit voraus ist. Sind die Schüler bereit? Können sie es aufnehmen?
Natürlich ist nichts seiner Zeit voraus, natürlich sind die Schüler bereit; natürlich können sie es hören. Was in das Gewahrsein gelangt ist Ich, welches sich ausdrückt; Ich, welches als individuelle Wahrnehmung sichtbar wird. Es sind die Früchte der neuen Zeit, die sich als objekthafte Erfahrung offenbaren.
Es ist für alles – einschließlich dieses bescheidenen kleinen Buches – unmöglich, im Gewahrsein eines Individuums zu sein, wenn es nicht das Ich des Individuums wäre, welches es offenbaren würde. Und wenn Ich sich offenbart, egal in welcher Form und in welcher Verkleidung, so ist dies selbst die Frucht der Erfüllung. Ich und Form sind Eines; Ich und Erfüllung sind Eines. Nichts wird gegeben, nichts kommt, nichts entwickelt sich; es gibt keine Ursache und keine Wirkung; es gibt keine Zeit und keinen Raum. Alles ist und alles ist Ich. Alle Erfahrung ist Ich, welche sich selbst den Sinnen offenbart.
Seiner Zeit voraus? Nein. Exakt zur richtigen Zeit!
Selbst wenn du dieses Buch nicht gekauft hast oder online liest, so erkenne doch, dass allein dadurch, dass du dir des Buches gewahr bist, seine Erfüllung die deine ist. Ruhe einfach und empfange ganz frei die sichtbaren Früchten, die es offenbart.
Falls du zu der Arbeit des Monatsbriefs einen Beitrag leisten möchtest, kannst du hier eine Spende deiner Wahl tätigen. Wenn Du Deine Wertschätzung auch in dieser Weise gegenüber den Übersetzern ausdrücken möchtest, kann Du dies hier tun.
Ich danke dir ganz herzlich.
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* Im Englischen wird hier das Verb „sein“ (sind, bist) in der grammatischen Form des Gerundiums benutzt (engl. being). Hierfür gibt es jedoch im Deutschen keine gebräuchliche Übersetzung (z. B.: Was auch immer wir seiend sind…). Das Gerundium weist auf den Vorgang des subjektiven Erlebens und weniger auf eine Zustandsbeschreibung hin.
Copyright © 2018 Paul F. Gorman