Ich weise die Gnade Gottes nicht zurück
Liebe
Freundin, lieber Freund,
lass uns unser Haus reinigen und neu beginnen. Lass uns Gott unser leeres Haus füllen lassen und uns zeigen, was wir und unser Haus (unser Bewusstsein) wahrhaft sind, was unsere Welt und alles, was sie ausmacht, wahrhaft ist, und was tatsächlich die Absicht unseres Seins ist.
Nur wenn wir dazu erhoben wurden, die Wichtigkeit des gründlichen Entfernens von allem Glauben, jedem Konzept und jedem Gegenteil zu verstehen, beginnt das Licht der Aussage des Meisters in uns zu strahlen: „Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden“ (Matthäus 16,25).
Die einzige Weise, wie wir unser Leben retten können, die einzige Weise, wie wir wahrhaft leben können, ist zu wissen, wer wir sind, was wir wollen und wie wir es wollen. Mit anderen Worten: Um unser Leben zu retten, müssen wir zu der Wahrheit erwachen, dass wir als ein persönlicher Eindruck von Selbst gelebt haben, in als persönlich aufgefassten Körpern und Welten, unter persönlichen Bedingungen und Umständen, nicht nur getrennt und abseits voneinander, sondern auch von Gott.
Kannst du als persönliches Selbst eins mit mir sein? Kann ich eins mit dir sein? Nein, du bist du und ich bin ich; du hast das Deine und ich habe das Meine.
Ist dein Körper der meine und mein Körper der deine? Ist deine Welt die meine und meine Welt die deine? Ist dein Geld meines und mein Geld deines? Ist die Liebe in dir meine Liebe und die Liebe in mir deine? Ist dein Zuhause, deine Wohngegend, dein Talent und dein Geschäft meines und gehört dir das meine? Ist das, was du von deinem Gott suchst, ebenso für mich und ist das, was ich von meinem Gott suche, ebenso für dich?
Ah, wenn du irgendetwas von deinem Gott suchst, und ich nicht das Gleiche von meinem Gott suche, dann haben wir nicht den gleichen Gott, dann haben wir ganz bestimmt nicht den Gott der Bibel, den Gott des Thomas-Evangeliums, des Dhammapada, des Daodejing, der Bhagavad Gita, der Upanishaden, den Gott von Meister Eckhart, Bruder Lorenz, Hafiz, Rumi, Fakhruddin Iraqui und all der anderen Mystiker der Welt. Wir haben nicht Gott, so wie Gott ist. Wir haben unser eigenes Konzept von Gott, von dem wir natürlich glauben, dass es uns zu Nutzen sein wird, uns erfüllen wird, und dass es – trotz der Anderen und trotz der Umstände oder Zustände, mit denen wir zu kämpfen haben – etwas für uns tun wird.
Wir haben einen persönlichen Gott, der lediglich ein Gott des Glaubens ist. Sodann können wir fragen: Verrichtet dein Gott etwas für dich, erfüllt er dich? Ist dein Körper mit dem Leben, der Gesundheit, Vitalität und der Ewigkeit gefüllt, die dir dein Gott versprochen hat? Ist deine Welt mit dem Guten, der Harmonie, der Liebe, dem Glück, den Schätzen und der Freiheit gefüllt, die dir dein Gott versprochen hat? Ist dein Geist so mit deinem Gott gefüllt, dass nichts von deinem Gott dir verborgen bleibt? Wenn deine Antwort auf irgendeine dieser Fragen „Nein“ ist, so hast du einen Gott des Glaubens; und ein Gott des Glaubens kann nichts anderes tun, als dich im Stich zu lassen.
Nur wenn wir zu der Erkenntnis erlangen, dass alles Persönliche, alles was wir kennen, wünschen, benötigen oder tun (selbst wenn sich unser Tun als Dienen oder als gute Tat für die Welt oder für Gott ausgibt) einzig Glaube ist, nur wenn wir erkennen, dass jeder Glaube im Gegensatz zu seinem Gegenteil existiert, beginnen wir zu der wahren Bedeutung der Aussage des Meisters zu erwachen: „Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren“.
Wir alle beginnen die Suche nach Gott in dieser Weise. Wir suchen Gott für unseren Nutzen und suchen solange in falscher Weise, bis wir genügend zu dem, was Gott wahrhaft ist – und somit zu dem, was wir wahrhaft sind – erwachen.
Persönliches Suchen bedeutet in falscher Weise zu suchen
Wenn wir Gott für unser persönlich Gutes suchen, suchen wir in falscher Weise. Wir suchen einen persönlichen Gott, damit er ein persönliches Selbst erfüllen möge. Wir haben eine Welt voller Glauben und sind damit beschäftigt, das, was wir für das Gute halten, zu suchen, damit es das, was wir für das Schlechte halten, ersetzt.
Die Erschaffung des Wortes heilen ist eines der schlimmsten Fehler der persönlichen Auffassung von Selbst; gleiches gilt für die Wörter menschlich oder das Menschliche, Erde im Gegensatz zu Himmel; physisch, materiell, körperhaft im Gegensatz zu spirituell und unkörperhaft.
Selbst das Wort Gott ist ein Fehler. Wir erkennen dies in dem Moment, da wir uns hoch genug in spirituellem Gewahrsein befinden, um zu erkennen, dass das Wort Gott die größte Verwirrung, die im Leben existiert, verursacht hat – nämlich den Eindruck der Unterschiedlichkeit und Getrenntheit von Gott und unserer Existenz, von Himmel und Erde, von Geist und Materie.
Das Wort Heilung suggeriert, dass es etwas gibt, das der Heilung bedarf, dass ein Körper oder ein Organ oder eine Funktion oder eine Ansammlung von Zellen oder das Blut oder das Gehirn, das erkrankt ist, der Heilung bedarf, und dass es einen Gott gibt, der die Heilung für uns ausführen kann – ein spiritueller Gott, der eine physische, materielle, strukturelle Heilung für uns vollbringt.
Schlimmer noch – wir glauben, dass Heilung von unserem richtigen Wissen um Gott abhängt, vom richtigen Beten zu Gott, vom Meditieren und vom richtigen Sitzen in Stille, von einer genügenden Hingabe an Gott oder davon, all unser persönliches Leben, unsere persönliche Erfüllung und unsere persönliche Freiheit zu opfern.
Gott selbst ist weit jenseits von Glaube, weit jenseits von Konzepten, weit jenseits des persönlichen Eindrucks von Selbst. Gott ist weit jenseits von allem, was wir glauben können, von allem, was wir denken können, von allem, was wir tun können, von allem, was wir wünschen können, von allem, was wir glauben, dass wir es benötigen.
Gott ist. Gott ist das einzige Ist. Alles, was ist, ist Gott – Gott allein. Daher hören wir den Meister sagen, dass nur dann, wenn wir unseren persönlichen Eindruck von Leben verlieren, unser Leben gerettet ist. Nur wenn wir uns von allem Glauben, von allem persönlichen Eindruck von Selbst reinigen, von allem Entweder-oder, allem So-oder-so, und es fallen lassen, bis zu dem Punkt, da wir leer und durchlässig sind, ein wortwörtliches Nichts an persönlichem Selbst, nur dann finden wir uns voll des Lebens, das wir wahrhaft sind und haben. Und dieses Leben ist Gott, ist die Unendlichkeit und Unbegrenztheit von allem, die Lieben von allem, die Absicht, Freiheit und die Erfüllung von allem – Unendlichkeit und Unbegrenztheit, die größer sind als alle Konzepte, die wir darüber haben.
Es ist das, was Paulus mit den Worten beschreibt: „Und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst [nicht das persönliche Selbst, nicht Glaube, nicht Konzepte], sondern Christus lebt in mir“ (Galater 2,20). Wenn das persönliche Selbst gestorben ist und Wahrheit mich lebt, weise ich die Gnade Gottes (die sichtbare, konkrete Gegenwart und Aktivität von Gott als individuelles Sein) nicht zurück.
„Ich weise die Gnade Gottes in keiner Weise zurück; denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus vergeblich gestorben“ (Galater 2,21).
Ich weise die Gnade Gottes nicht zurück. Wenn Gott von uns und von dem, was wir wissen, abhängig ist, von dem, was wir für Gott auf der Erde erreichen können; wenn das Licht Gottes, die Präsenz Gottes, das Zeugnis Gottes von uns und unserem Wissen und von dem, was wir erreichen können, abhängt; wenn Heilung, Frieden, Reichhaltigkeit und Liebe von uns, von dem, was wir wissen und von dem Maß, in dem wir uns selbst spirituell machen können, abhängt, dann weisen wir bestimmt die Gnade Gottes zurück. Und dann wäre Christus tatsächlich umsonst gestorben (Jesus, nicht Christus, starb umsonst, sollte die richtige Interpretation sein), denn wir erfassen noch immer nicht die Wahrheit, die der Meister lehrte und aufzeigte – letztlich, indem er für uns starb und durch die Auferstehung zeigte, dass der Tod unwahr und machtlos ist.
Die Gnade Gottes meint die vollkommene Präsenz Gottes, frei und bedingungslos, Wahrheit ohne Glauben, ohne Gegenteile, ohne Konzepte, ohne persönliches Selbst, ohne eine Spur von „und“ oder „Andersartigkeit“. Gott ist einzig Gott – einzig Ist. Gott ist. Und dieses Ist ist das vollendete Reich, das ganze, vollständige Eine; unteilbare, unbeeinträchtigte, reine Nicht-Körperhaftigkeit.
Im Einen gibt es nichts anderes als Einssein. Das Eine ist rein, ganz, sich selbst beinhaltend, in sich selbst vollständig, sich selbst erfüllend. Es ist das eine und einzige Selbst, der eine und einzige Geist, der eine und einzige Körper; die eine und einzige Erde; die eine und einzige Präsenz; die eine und einzige Form, die eine und einzige Erfahrung.
In dem Einen gibt es keine Andersartigkeit, keine Verschiedenheit, keine Trennung, kein Innen versus Außen, nichts Ätherisches versus etwas Strukturellem, nichts Unteilbares versus etwas Teilbarem, nichts Greifbares versus etwas Ungreifbarem, nichts Manifestiertes versus etwas Unmanfestiertem, nichts, was noch aufgezeigt werden müsste versus etwas, das bereits aufgezeigt ist, nichts Unanwendbares versus etwas Anwendbarem, keine Abwesenheit versus einer Anwesenheit, kein Bedürfnis, kein Wunsch, keine Vergangenheit, keine Gegenwart, keine Zukunft, keine Ursache, keine Wirkung, keine Zeit, keinen Raum, kein Mich und Meines versus Du und Deines versus den Rest der Menschheit und dem Ihren; kein Ort, kein Zustand, kein Betrag, kein Himmel, keine Erde, kein Gott.
Es gibt keinen persönlichen Gott in Gott. Wenn wir immer noch einen Gott haben, so haben wir einen persönlichen Gott, einen Gott des Glaubens. In Gott gibt es Gott nicht, denn das Wort Gott ist nur ein Konzept, ein Glaube. Einzig Gott selbst ist Gott, gänzlich nicht begreifbar, nicht verstehbar, nicht erreichbar und nicht aufzeigbar.
Höre dies: Du kannst Gott nicht aufzeigen. Gott ist bereits aufgezeigt. Wie also könnten wir Gott aufzeigen? Wir versuchen etwas zu tun, was bereits getan ist.
Es gibt keine Weise, wie du Gott manifestieren oder aufzeigen kannst, wie du Gott sichtbar oder konkret fühlbar machen kannst. Gott ist bereits. Ist ist die einzige Existenz.
Gott ist, was du bist, wer du bist, was dein Geist, dein Körper und was deine Welt und alles in und von deiner Welt ist; somit bist du und ist alles in deinem Universum dieses eine Ist. Alles ist bereits. Nichts anderes existiert, also gibt es für dich nichts zu tun. Alles ist bereits getan.
Es gibt nichts, was du wissen oder werden müsstest, nichts, was du erreichen oder aufzeigen müsstest. Alles ist bereits und weil alles bereits ist (und es ist weit jenseits von Glaube, weit jenseits von Konzepten, weit jenseits eines persönlichen Selbst) kannst du persönlich nichts wissen, werden oder erreichen; du bist dazu nicht imstande. Nun, was aber haben wir als spirituelle Schüler all die Jahre getan? Könnte es sein, dass es all diese Dinge waren – eine Anstrengung zu unternehmen, etwas zu wissen, zu werden, zu erreichen, Gott aufzuzeigen, Gott hervortreten zu lassen? Wie hat das für dich funktioniert?
Da einzig Gott ist und da Gott bereits ist, bist „du“ nicht und bin „ich“ nicht. Du und ich sind aus uns selbst nichts und sind daher weder in einem negativen noch in einem positiven Zustand. Wir können weder gesund noch ungesund sein, weder in Liebe noch ohne Liebe, weder glücklich noch unglücklich, weder wohlhabend noch arm. Wir können nicht spirituell oder unspirituell sein; wir können nicht ein genügendes oder ungenügendes spirituelles Gewahrsein haben; wir können nicht mehr an Gott gewinnen und wir können nicht etwas an Gott verlieren. Und da Gott alles ist, ist Gott die Welt, was bedeutet, dass wir nicht mehr von dem Guten der Welt erhalten können. Alles ist bereits.
Lass uns hiermit einige Minuten in Stille sitzen.
~
Vertiefung von Ist
Lass uns Ist tiefer ergründen. Lass uns Einssein, Einzigheit, tiefer verstehen, sodass wir uns von allem Glauben befreien und mit Gott, so, wie Gott wahrhaft ist, gefüllt werden, indem wir ein Nichts, eine Leere, ein Vakuum des Seins werden und sodann Ist in Aktion schauen.
Lass uns die eine Präsenz verstehen, die eine Kraft, die Gott ist, welche das Ich bin, das Ist, aller Existenz ist.
Ist ist Allmacht, die eine Kraft, das eine Gesetz; und da Ist das Einzige ist, ist Allmacht das Einzige.
Leben ist Allmacht, Geist ist Allmacht, Körper ist Allmacht, Dinge sind Allmacht, Welt ist Allmacht. Allmacht agiert nicht als etwas, das verschieden von sich selbst ist, sie kümmert sich nicht um eine Person oder einen Zustand, die ihrer bedarf, oder um einen Umstand, der in diesem Moment nicht Allmacht ist und zu Allmacht verwandelt werden kann, wenn Allmacht auf sie einwirkt.
Alles ist Allmacht, die nichts übrig lässt, nichts anderes, nichts, das der Allmacht bedürfen könnte, um gesund, wohlhabend, liebevoll, friedvoll und harmonisch zu werden. Alles, dem es an Gott, an Allmacht zu mangeln scheint, alles, was von Gott oder von Allmacht verschieden zu sein scheint, erscheint lediglich in dieser Weise, weil wir einen Glauben darüber aufrechterhalten. Und wenn wir einen Glauben über ein Ding aufrechterhalten, so halten wir auch sein Gegenteil aufrecht.
Wenn wir denken, dass es eine Lösung für ein Problem gibt, eine Heilung für eine Krankheit, Wohlstand für die Armut, Frieden für Unruhe, Harmonie für Disharmonie, und dass Gott das Gute ist, welches das Schlechte überwindet oder niederringt, so ist alles, was wir haben, ein Glaube, ein Konzept, eine persönliche Wahrnehmung. Alles, was wir suchen, ist ein persönlicher Gott, nur ein Gott des Glaubens. Und dies bedeutet natürlich, dass wir alle verschiedene Götter haben, die unseren verschiedenen Wünschen und Bedürfnissen nachkommen.
Gott alleine ist Gott – ist, ist, ist; und Ist ist die eine Präsenz, die eine Macht. Das was Gott – die Macht und die Handlung Gottes – zu benötigen scheint, ist lediglich Glaube; und da Gott das Eine ist, das Einzige, das Alles-von-Allem, ist jeder Glaube unwahr, machtlos, ohne Gegenwart, ohne Intelligenz, ohne Gewahrsein, ohne Präzision und ohne Fähigkeit.
„Diese Welt“ existiert
nur als Glaube
So, wie sie zu sein geglaubt wird, ist die gesamte Welt unwirklich. All das Gute und das Schlechte, von dem geglaubt wird, dass es die materielle Welt ausmacht, existiert – außer in Glaube – nirgendwo. Es hat keine Realität; nicht einmal eine zeitliche Wirklichkeit, mit der du dich heute beschäftigen musst. Es hat keine Macht, keine Form, kein Leben, keine Tatsächlichkeit und keine Fähigkeit. Es ist aus sich selbst nichts. Es ist einzig Glaube, einzig Aberglaube; und da das so ist, kann es, wenn du nicht darauf eingehst, nicht auf dich einwirken. Wenn du es allein lässt, wissend, dass einzig Gott ist, erkennst du die höchste Wahrheit, dass nichts Macht über dich besitzt und nichts dich aufhalten kann.
Nichts, was zu sein scheint, kann sich in deiner Erfahrung halten. Kein Zustand oder Umstand, den du vorher zu heilen oder zu transformieren versucht hast, kann sich in deiner Erfahrung halten, sobald du zu der Tatsache erwachst, dass einzig Gott ist und dass Gott bereits und ewig ist, und dass dieses Ist das einzige Ist ist.
Du erkennst nun, dass du die Macht, von der du glaubtest, dass du sie benötigen würdest, um einen negativen Zustand oder Umstand zu heilen, nicht benötigst. Du würdest nur eine Macht benötigen, wenn es einen Zustand gäbe, auf den diese Macht einwirken könnte, den diese Macht heilen oder harmonisieren könnte. Es gibt jedoch kein Und, keine Andersartigkeit. Einzig Gott ist; einzig Allmacht, einzig Gott-Präsenz; Gott-Sein, Gott-Form existiert. Dies weißt du nun, somit benötigst du Gott oder die Macht Gottes nicht.
Nun weißt du, dass du des spirituellen Gewahrseins, von dem du glaubtest, du würdest es benötigen, um Gott zu haben, Gott bezeugen zu können, deine Heilung oder deine Ganzheit zu haben, nicht bedarfst. Ist ist Ist – das einzige Ist – daher ist Ist das einzige spirituelle Gewahrsein.
Ist
Ist ist der einzige Gott, der einzige Geist (Spirit) und das einzige Gewahrsein von sich selbst. „Du“ kannst kein spirituelles Gewahrsein sein oder haben. Einzig Ist ist, daher ist nur Ist selbst und hat spirituelles Gewahrsein, und da einzig Ist ist, bist du das, bin ich das, ist alles das. Daher bleibt für dich und mich und auch für den Meister nichts zu tun. Ist hat es und Ist ist es, und Ist ist sich dessen, was es ist und hat, gewahr.
Ist sieht alles, was es hat und ist. Du weißt das nun und benötigst daher nicht das spirituelle Gewahrsein, von dem du sonst dachtest, dass du es benötigst – den spirituellen Scharfsinn, denn du glaubtest zu benötigen, um Gott, Gutes, in dein Leben zu bringen. Du weißt nun, dass du die spirituelle Fähigkeit, von der du glaubtest, dass du sie benötigst, um dein Leben oder das Leben eines anderen zu transformieren, nicht benötigst.
Wenn dies alles wahr ist, wie heilt dann unsere praktische Erfahrung? Wie transformiert, wie befriedet sie sich? Wie wandelt sich Disharmonie in Harmonie, Mangel in Fülle, Unglücklichsein in Glück, Zwietracht oder Krieg in Frieden? Wie wandelt sich Abneigung oder Hass in Liebe, wie wird Dunkelheit zu Licht?
Weil Dunkelheit aus sich selbst nichts ist, verschwindet sie in der Gegenwart von Licht. Ungeachtet des Maßes der Anstrengung, mit der die Dunkelheit versucht, Licht zu erkennen, Licht zu sein, Licht zu erlangen oder als Licht zu handeln, muss sie scheitern. Dunkelheit kann noch nicht einmal eine Sekunde lang Licht hervorbringen. Denn alles, was sie ist und hat, ist Dunkelheit. Nur Licht selbst ist Licht. Dunkelheit ist nichts; Dunkelheit ist Nicht-Realität, Nicht-Wesenheit, Nicht-Macht, Nicht-Form und Nicht-Fähigkeit. Einzig die Präsenz des Lichtes selbst füllt unsere Erfahrung mit Licht. Dunkelheit spielt hierbei keine Rolle.
In gleicher Weise füllt nur die Gegenwart Gottes – das bewusste Gewahrsein Gottes – unsere Erfahrung mit wahrem Guten. Wir, in unserer geglaubten persönlichen Realität, sind nichts. Das persönliche Selbst ist ein Nicht-Wesen, ist Nicht-Geist, Nicht-Körper, Nicht-Welt, Nicht-Erfahrung. Es kann Gott nicht zum Vorschein bringen, wie sehr es dies auch versuchen mag. Einzig Gott ist und einzig Gott selbst ist in und als konkrete Erfahrung sichtbar. Einzig Gott selbst ist Gott-Erfahrung.
Du bist das, ich bin das, alles ist das. Jedoch müssen wir diese Wahrheit kennen und aufhören, auf das einzuwirken, das scheinbar auf uns einwirkt. Wir müssen mit der falschen Sicht von gut versus schlecht und dem Versuch, Schlechtes in Gutes zu verwandeln, aufhören. Wir müssen das, was zu sein scheint, fallen lassen, sogar den bedrohlichsten und schreckenerregendsten Zustand oder Umstand, wissend, dass er aus sich selbst nichts ist, da einzig Gott ist. Lasse sodann, in Leerheit und Nichts-Sein, Gott das sein, was Gott ist, als alles, was wir sind und als alles, was wir erfahren.
Wenn wir auch nur den geringsten Glauben über das haben, was zu sein scheint, so müssen wir uns noch mehr reinigen und leeren. Sogar der kleinste Glaube ist eine Verwicklung in Nicht-Realität. Unser Glaube, unsere Besorgnis über das, was zu sein scheint, ist exakt die Anhaftung, die Gutes versus Schlechtes in unserer Erfahrung hält. Sobald wir mit dem Besorgtsein innehalten, es fallen lassen und uns von allem außer Gott selbst leeren – was bedeutet, dass wir aus uns ein Nichts, ein Vakuum machen, sodass das einzige, das von uns übrig bleibt, Gott selbst ist – so entdecken wir, dass sich in unserer Erfahrung selbst das überwältigendste Problem als kraftlos, substanzlos und formlos erweist – und dies sehr schnell.
Alles, was Gott unähnlich ist, erweist sich als ebenso kraftlos, wie es die Dunkelheit in der Präsenz von Licht ist.
Sogar angesichts scheinbar überwältigender und drängender Herausforderungen und selbst angesichts des Guten der Welt (was für mich immer weniger reizvoll oder zufriedenstellend ist) setze ich mich hin, werde still und friedlich, begebe mich nach innen und gebe alles hin, was ich persönlich bin und alles, von dem ich glaube, dass ich es noch wissen muss; ich gebe alles hin, was mein persönlicher Geist und Körper ist und was sie zu brauchen scheinen, selbst was sie dringend zu brauchen scheinen; ich gebe alles hin, was meine Familie, mein Zuhause, mein Geschäft, meine Finanzen scheinbar benötigen – all das gebe ich hin; ich gebe alles Gute und alles Schlechte hin.
Sodann, von allem entleert, was ich benennen und definieren kann, sitze ich einfach als ein Nichts, als ein Vakuum, und lasse Gott sein, so wie Gott ist; ich lasse die einzige Existenz sich selbst sein, allein als und für sich selbst. Wenn ich die Gegenwart Gottes in dieser Weise praktiziere, betrachte ich, wie das Wunder der Wahrheit in meiner konkreten Erfahrung stattfindet. Alle Gott ungleiche Form und Aktivität schmilzt, wird macht- und substanzlos, da das Licht als und durch mich scheint.
Die Sanftmütigen werden das
Land besitzen
Sei still, ruhe und erkenne: Wahrheit wird durch Sanftmut erhalten. „Aber die Sanftmütigen werden das Land besitzen“ (Psalm 37,11). Jene, die alles, was ihr persönliches Selbst ist und hat, hingeben, jene, die alle Forderungen, die ihnen begegnen, hingeben, seien sie hinsichtlich der Gesundheit, des Geldes, hinsichtlich einer Fähigkeit oder einer Verantwortlichkeit; jene, die selbst ihre spirituelle Anstrengung hingeben, jene, die ein Nichts geworden sind, rein und leer von Glaube, Konzepten und Wissen, von Bedürfnis und Wunsch, jene sind es, die die Erde, wie sie im Himmel ist, besitzen.
Ruhe für einige Minuten. Ruhe; lasse Gott sein, was Gott als du ist.
(einige Minuten der Stille)
~
Wir hören in den Psalmen, dass die Sanftmütigen essen und zufrieden sein werden. Ihre Herzen werden für immer leben; die Sanftmütigen wird er in ihrem Urteil leiten und er wird sie seinen Weg lehren; die Sanftmütigen werden das Land besitzen und sich an der Fülle des Friedens erfreuen. Der Herr erhebt die Sanftmütigen und vertreibt die Frevler, die Gott-Ungleichen. Der Herr hat Freude an seinen Menschen – Menschen in einem Gott-Zustand des Seins. Er verziert die Sanftmütigen mit Seligkeit.
Und im Matthäus Evangelium hören wir: „Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben“ (Matthäus 5,5).
Sei still, sei sanftmütig. Ruhe; sei ein Nichts, eine Leere, ein Vakuum. Erinnert euch, selbst die Letzten im Himmelsreich sind die Größten auf der Erde. Daher besitzen die Sanftmütigen die Erde.
Sei still, ruhe, sei leer, fühle die geschehende Präsenz, fühle die Präsenz – welche du vorher als die eigene aufgefasst hast, welche du nun jedoch als die Präsenz und Aktivität Gottes erkennst, die spürbar erfahren wird, da du als ein Nichts, als Leere, als ein Vakuum, als Empfänglichkeit ruhst.
Wisse, dass eben diese Präsenz und Aktivität von Geist (Spirit), die du im Inneren fühlst (es ist in Ordnung, wenn wir es deine oder meine Präsenz nennen, so lange wir wissen, dass wir die eine Präsenz, die Präsenz Gottes und nicht die Präsenz eines persönlichen Selbst beschreiben), die Präsenz von Ist ist, die eine Macht, das eine Sein und die eine Aktivität der wahrhaften Erfahrung.
Höre es: Genau jene Präsenz, die du im Inneren geschehen fühlst, die Präsenz, die du bist und die, ohne dass du auch nur das Geringste tust, ohne dass du eine einzige Wahrheit weißt, ohne dass du ein einziges Resultat zu erreichen versuchst, geschieht, ist die eine Macht, die eine Aktivität und die vollendete Form wahrer Erfahrung.
Fakhruddin Iraqi erläutert es folgendermaßen: „Alle Macht, alle Aktivität ist nur in dem Maße unser, wie Er uns ist.“ Klingt dies nicht wie Pauls Aussage: „Und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir“ (Galater 2,20)? Klingt es nicht wie Jesajs Aussage: „Ich bin der Herr und sonst ist keiner; denn außer mir gibt es keinen Gott“ (Jesaja 45,5)? Und klingt das nicht wie unsere Aussage: „Einzig Gott ist, daher kann nur Gott“?
Genau die Präsenz von dir ist das gesamte Universum Gottes, klar sichtbar und greifbar, weil deine Präsenz niemals das war, was du geglaubt hast, sondern Gott – das Eine, das Einzige, und diese Präsenz ist Allmacht.
Du hast niemals eine eigene Gott-Macht oder eine eigene Scharfsinnigkeit und nicht einmal dein eigenes spirituelles Bewusstsein benötigt. Es gibt nicht so etwas wie ein „persönliches“ Gott-Bewusstsein. Wie könnte daher „dein“ Gott-Bewusstsein gefragt sein, Gott aufzuzeigen? Wenn diese Eigenschaften benötigt würden, wäre nicht nur Gott nicht das Eine und Einzige, sondern Wahrheit wäre eine Lüge.
In dem Moment, da irgendetwas außer Gott in unserem System ist, gibt es Gott nicht in praktischer Erfahrung. Gott ist unendlicher Gott; Gott ist alles von allem; und Gott ist einzig, was Gott ist. Gott ist keine Lüge, Gott ist die eine Realität. Und diese eine Realität ist, was du bist, was jeder ist, was die ganze Welt ist und was alle Erfahrung ist.
Ruhe, und da du deine Präsenz fühlst, erkenne, dass es nicht die Präsenz eines persönlichen Du ist, sondern die Präsenz Gottes selbst. Ergreife sie nicht und mache ein Pseudo-Besitztum daraus; mache es nicht zu etwas Persönlichem.
Vertraue, dass es die Präsenz Gottes selbst ist; und als die Präsenz Gottes ist es die Präsenz von Allmacht – die gesamte Kraft und Präsenz Gottes in vollkommener, vollendeter Form und Sichtbarkeit, welche für dich ist und sieht.
Erkenne, dass es nicht so etwas wie ungeformten Gott gibt; daher gibt es nicht so etwas wie ungeformte Allmacht. Einzig Gott ist, einzig Allmacht ist. Die Macht und die Präsenz Gottes wirkt auf nichts ein, sie ist alles. Es gibt nichts, worauf die Macht und Präsenz einwirken müsste, denn alles ist Gott.
Selbst wenn wir einen gebrochenen Knochen betrachten oder erfahren, den eigenen oder den eines anderen, oder eine Erkältung, eine Grippe oder Krebs; Verletzung, Mangel, Unsicherheit, Angst, Unstimmigkeit – Unvollständigkeit jeglicher Art – was wir tatsächlich betrachten, ist Gott – egal wie etwas zu sein scheint, gut oder schlecht. Unsere Übersetzung oder Interpretation ist jedoch dürftig. Die Weise, wie sich dieses dürftige Gewahrsein uns präsentiert, ist so, als ob wir etwas anderes als Gott erfahren würden, etwas Gott-Ungleiches, das der Macht Gottes bedarf, der Präsenz Gottes, um zu heilen. Nichts, nichts kann unwahrer sein.
Einzig Gott ist, daher ist einzig Gott wahr. Genau deine Präsenz ist Gott. Das ganze Universum Gottes, dein Universum in vollkommen vollendeter Form und Erfahrung – die Präsenz Gottes in objekthafter Erfahrung als du, genau deine natürliche Präsenz – ist sich selbst, unterstützt sich selbst, erhält sich selbst, ist das Bild und Gleichnis seiner selbst, ist das Lichten der Nebel des Ungewahrseins und die Durchlässigkeit des klaren Sehens.
Genau deine Präsenz, so wie du wirklich bist (Gott als individuelles Sein; reines Gott Bewusstsein; dein Ich), ist selbst die Macht und die Gegenwart, die alles auflöst, was sich ihr entgegenzustellen scheint, alles, was verschieden von ihr oder weniger als sie selbst zu sein scheint, die alles auflöst, was Gott unähnlich zu sein scheint, was scheinbar der Erfahrung Gottes als Geist, Körper und Welt zu widerstehen oder die Erfahrung zu verzögern scheint. Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, es ist wortwörtlich so – alles, was ein reales Problem zu sein scheint und dir Schmerz und Leiden verursacht, jeder Zustand, der dich scheinbar begrenzt, dich gefangen hält oder dich ängstigt, erweist sich in der Minute als ein Wolke von Nichts, in der du alles an Gott abgibst und Gott dein Gewahrsein, deine Sicht und deine Wirklichkeit sein lässt, deine Gesundheit, deine Familie, dein Geschäft, dein Schutz und deine Sicherheit auf allen Wegen, dein Alles-von-Allem.
Deine wahre Präsenz (die du bereits bist und hast) übt Herrschaft über alles, was Gott unähnlich ist, aus, indem du hinsichtlich des Es von all diesem nichts weißt und tust. „Deine Augen sind so rein, dass sie das Böse nicht ansehen können“ (Habakuk 1,13).
Die Form und die Erfahrung, die Gott unähnlich sind, verkleiden sich nur in den Gedanken eines Glaubenden als Wirklichkeit. In der Gegenwart von Wirklichkeit verschwinden sie sofort.
Dass 2+2 „5“ ergibt, erscheint jenen, die die Mathematik nicht beherrschen als Wirklichkeit. Jedoch kann die „5“ nur in Abwesenheit eines Mathematikers als Wirklichkeit bestehen. Sobald ein Mathematiker hinzukommt, verschwindet 2+2=5 sofort und 2+2=4 behauptet sich als die eine und einzige Realität.
Vergiss alle Erscheinung als solche. Leere dich von allem, was du über dich und über die Welt von gut versus schlecht geglaubt hast. Werde ein Nichts, eine Leere, ein Vakuum. „Gott verabscheut ein Vakuum.“ Erkenne, dass in deiner Leerheit und dem Vakuum deines Seins Gott in Erfahrung, als Erfahrung und für die Erfahrung vollkommen wirklich und sichtbar ist. In deiner Leerheit und dem Vakuum deines Seins bist du und hast du die Macht Gottes; die Gegenwart deiner wahren Identität ist genau die Präsenz und die Macht Gottes – in klarer Sichtbarkeit.
Ruhe. Ruhe als ein Nichts und lasse Gott sein, was auch immer Gott ist.
Sei ein solches Nichts, damit Gott selbst in dir den Raum und die Freiheit hat, das zu sein, was Gott ist – um seiner selbst willen.
Du musst nichts wollen, nichts benötigen. Wisse, dass du alles bist und hast, das Gott ist und hat. Und dies ist sehr konkret spürbar, sobald du in dieser Weise ruhst und einfach fühlst oder erfährst, wie Gott damit fortfährt, Gott – als dein ganzes Universum – zu sein.
Sei still, leer, ruhig, ein Nichts an Selbst, gib dich Gott hin. Gib dich dem hin, was du wirklich bist, dem, was ich wirklich bin, dem, was alles wirklich ist.
(einige Minuten der Stille)
Erhebe dich nun höher. Erkenne, dass deine wahre Präsenz die Präsenz und Macht Gottes ist, ob du in Stille sitzt oder deinem Tagwerk nachgehst.
Es spielt für Gott keine Rolle, was wir tun. Gott ist nicht nur dann Gott, wenn wir ruhig, still und inaktiv sind. Gott ist Gott – komme, was wolle.
Einzig unsere Erfahrung leidet, wenn wir das bewusste Gewahrsein von Gott als Alles-von-Allem verlieren – von Gott als das Eine und Einzige, als die eine immer aktive, sichtbare und vollkommene Macht, Präsenz und Form.
Erkenne diese Wahrheit. Erkenne, dass du nicht der Assistent Gottes bist. Gott ist, komme, was wolle. Erwache nun zu dieser Wahrheit. Gott ist nicht auf dich oder mich, noch auf den Meister angewiesen, um Alles-von-Allem zu sein. Gott ist; nichts kann das unendliche Ist-Sein Gottes verändern.
Ist ist; Ist braucht keinen Menschen oder Umstand, um in praktischer Erfahrung Ist zu werden. Tatsächlich gibt es außer Ist keinen Menschen oder Umstand.
So wie der Meister müssen auch wir viel Zeit in Stille verbringen, als ein Nichts, sodass Gott uns wahrhaft füllen und sich selbst als uns leben kann. Wir müssen uns während des gesamten Tages so viel und so häufig wie möglich Gott zuwenden. Wenn wir dies tun, entdecken wir unsere Unermesslichkeit und die Macht unseres Seins. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir, wenn wir aufgestanden und tätig sind, uns von Gott getrennt haben, dass Gott abwesend und nicht ebenso aktiv und gegenwärtig ist, als wenn wir „formell“ still sind.
Gott ist. Wir sind dieses Ist, unabhängig davon, was wir tun oder nicht tun. Ungeachtet dessen, wie sich etwas darstellt, ist Gott. Konstantes Gott-Gewahrsein ist der Schlüssel, der die Gott unähnliche Erfahrung in unserer Gegenwart verschwinden lässt, selbst wenn wir mit den täglichen Dingen beschäftigt sind. Das Verweilen in einem Gott-Zustand des Seins, unabhängig davon, was wir tun, macht es möglich, dass Gott unähnliche Erfahrung überall dort verschwindet und sich auflöst, wo wir sind.
Gott ist. Punkt. Wenn wir ununterbrochen diese Wahrheit wissen und daher durch unser Leer-Sein an persönlichem Selbst und unser Voll-Sein mit Gott dieser Wahrheit ununterbrochen den Weg frei halten – indem wir dafür sorgen, dass wir in einem konstanten Gott-Zustand des Seins bleiben, ein Nichts an persönlichem Selbst – so wandelt sich Dunkelheit in Licht, wo auch immer wir sind.
Die Wandlung zu Licht hat nichts mit unserer Kraft oder Fähigkeit zu tun. Sie hat einzig mit Gott zu tun, denn Gott ist die einzige Existenz; Gott ist bereits das gegenwärtige, perfekte Bild und Gleichnis seiner selbst in konkret wahrnehmbarer Erfahrung. Wenn wir diese Wahrheit wissen und diese Wahrheit durch unser Leer-Sein und bewusstes Nicht-Sein an Selbst uns leben lassen, erleben wir, wie eine jede Gott ungleiche Erscheinung in unserer Gegenwart verschwindet.
Mary Baker Eddy erblickte das Antlitz Gottes in der Sturmwolke und sah, wie sie friedfertig wurde. Da du in gleicher Weise in jedem Menschen, jedem Ding und jedem Zustand nichts als das Antlitz Gottes siehst, erweist sich alle Gott unähnliche Form und Aktivität als friedfertig und wahr.
Indem du in konstantem Gott-Gewahrsein bleibst, wissend, dass Gott auf ewig als die eine Macht und Präsenz wirkt und real, sichtbar und konkret erfahrbar ist, verlierst du den Glauben an ein separates Selbst, welches persönlich oder spirituell effektiv sein muss, um das wahrhaft Gute in all deiner Erfahrung zu erleben.
Die einzige Anstrengung, die von dir verlangt wird – und dies ist allerdings ein ernsthaftes, konstantes Bemühen – ist das Bemühen alles des persönlichen Selbst zu verlieren, Glaube fallen zu lassen, ist die Reinigung von jedem Konzept – von allem Entweder-oder und allem Weder-noch – ist ein Nichts zu werden, ein wortwörtliches Nichts dessen, was du zu sein geglaubt hast.
Sei eine oder einer der wenigen wahrhaft Demütigen und Sanftmütigen, die die Erde besitzen, so wie wir es bei Fakhrudin Iraqi lesen: „Ich könnte dich eintausend Mal am Tag sehen und mir dennoch wünschen, dich noch einmal zu sehen. … Zwischen mir und meinem Herrn ist der einzige Unterschied, dass ich in Dienerschaft daherkomme. Meine Armut [an persönlichem Sinn] und meine Bereitschaft ist der Schlüssel zu seiner Freigiebigkeit.“
Ich bin mit dir, liebe Freundin, lieber Freund, da du mit deiner Reise in das Nichts an persönlichem Selbst fortfährst, hinein in wirkliches und konstantes Gott-Gewahrsein.
Mit Segen
Paul
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